The Falconeer - Test / Review

Höhenflug oder Bruchlandung?

Test Video Joel Kogler getestet auf Xbox One X

Der Konsolen-Launch dieses Jahr ist aufgrund der Pandemie und der damit verbundenen Verzögerungen im Release-Plan eher dünn, was grosse Blockbuster-Spiele angeht. Das heisst, dass die wenigen Personen, die überhaupt eine Konsole ergattern konnten, sich im November erst einmal mit Upgrades bekannter Titel und wenigen neuen Games begnügen müssen. Einer dieser Launch-Titel für die Xbox Series X ist "The Falconeer", das im Rahmen von Microsofts Indie-Preview gezeigt wurde. Tatsächlich geht es kaum mehr "Indie" als bei "The Falconeer", das zum grössten Teil von einem einzelnen Entwickler stammt: Tomas Sala.

## Der Falke und sein Horst

In "The Falconeer" geht es um die titelgebenden Falconeers, Krieger und Söldner, die auf riesigen Falken durch die Lüfte segeln. Mit eurem Flugtier gleitet ihr über die Ursee, eine Fantasy-Welt, die zum grössten Teil von einem ungezähmten Ozean bedeckt ist. Inmitten der endlosen Wellen finden sich aber immer wieder grössere und kleinere Aussenposten und Siedlungen. In den verschiedenen Kapiteln des Spiels arbeitet ihr dabei jeweils von einem anderen Stützpunkt aus und für eine andere Fraktion. Die Geschichte von "The Falconeer" dreht sich um den wachsenden Konflikt zwischen diesen Fraktionen und eine grössere Bedrohung, die unter dem Meer lauert. Erzählt wird diese Story aber eher spärlich mit kurzen Dialogsequenzen und Gesprächen am Anfang bzw. in jeder Mission. Wirkliche Zwischensequenzen gibt es nur sehr selten. Das kann auch daran liegen, dass die ganze Spielwelt von lediglich rund fünf Leuten bevölkert ist, von denen wir jeweils nur den Kopf sehen. Klar, die NPCs (Nicht-Spieler-Charaktere) haben verschiedene Namen, aber die Stimme und das Aussehen sind immer gleich. Das schafft schnell einen Konflikt zwischen den gelegentlichen Erklärungen zur Welt und ihrer Geschichte, wo "The Falconeer" anstrebt, euch mit Namen von Orten, Personen und Fraktionen die Ohren wackeln zu lassen, und der tatsächlichen, sehr minimalen Umsetzung im Spiel selbst.

Screenshot

Wer extrem viel Durchhaltevermögen an den Tag legt und sich durch die ersten zwei relativ trägen Kapitel kämpft, wird durchaus mit einer spannenden Geschichte belohnt. Auch die Welt selbst verändert sich und bietet stellenweise die bombastischen Settings, die wir aus dem Trailer kennen. Je nach Fähigkeit des Spielers kann das jedoch gut und gern einige Stunde dauern, in denen ihr zwischen den immer gleichen Siedlungen hin und her fliegt. Schlussendlich steckt irgendwo in "The Falconeer" eine einigermassen spannende, wenn auch nicht besonders originelle Geschichte, die aber zu sehr beschäftigt ist, euch Geschichtsunterricht zu geben, um euch die spannenden Teile selbst spielen zu lassen.

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