Fazit
Auch wenn ich es an dieser Stelle schon einigen Prügelspielen angelastet habe, so muss ich auch hier wieder erwähnen: Es ist schade, dass viele weibliche Kämpfer zu sexy Dummerchen degradiert werden. Wenn beispielsweise eine leichtbekleidete Dame namens Angel den Gegner als Special-Move ihre ergonomisch wackelnden Brüste ins Gesicht drückt, dann muss ich mich doch ernsthaft fragen, welche spätpubertären Fantasien die Entwickler hier ausleben. Immerhin halten sich die überdimensionierten Muskelpakete der männlichen Kollegen bis auf wenige Ausnahmen in Grenzen.
Nachdem dies leider wieder angemerkt werden musste, nun zurück zur Wertung des Spiels. Streckenweise fühlt sich “The King od Fighters XIV” an wie “Street Fighter IV”. Dies empfand ich im ersten Moment als etwas Negatives, da ich das Gefühl hatte, dass man ein bisschen zu viel kopiert hatte. Der strahlende Bildschirm beispielsweise, wenn man einem Gegner via EX-Special-Move den Energiebalken leeren konnte. Oder der zurätzliche kurze Fokus auf den angreifenden Kämpfer bei einem CLIMAX Super Special-Move.
Letzten Endes fühlt sich das Spiel aber gut an und wenn man sich von Capcoms Vorzeigeprügler hat inspirieren lassen, dann wenigstens an den richtigen Stellen. Woran es jedoch etwas mangelt, ist das optische Spektakel. Während beispielsweise “Mortal Kombat X” via X-Ray-Moves Knochenbrüche während des Matches zelebriert und “Killer Instinct” mit unzähligen Pyro-, Partikel- und sonstigen Effekten die Augen beinahe überfordert, so bleiben die Kämpfe in “The King of Fighters XIV” beinahe etwas zu sauber. Schön anzusehen, wohlgemerkt, aber etwas klinisch.
Aber zurück zur Inspiration: Der Umfang an Kämpfern und Stages ist “Street Fighter V” überlegen und fühlt sich wesentlich abgerundeter an. Auch stellt sich die Entscheidung, von 2D-Sprites auf 3D-Figurenmodelle zu wechseln, als richtig heraus. Das Spielprinzip bleibt zwar auf einer reinen 2D-Ebene, was dem Spass jedoch keinen Abbruch tut, im Gegenteil.