The Last of Us

Enthüllt: Exklusiver Studiobesuch bei Naughty Dog

Vorschau Benjamin Kratsch

Es ist kein "Left 4 Dead" und kein "Resident Evil". Es geht nicht um Zombies, sondern um die Menschen hinter der Geschichte, um Joe und Ellie, die eine Epidemie überstehen und nur eines wollen: Überleben. GAMES.CH jettet nach L.A. zu Naughty Dog und deckt auf was hinter dem nächsten Blockbuster der "Uncharted"-Macher steckt.

Sanft wiegen die Blätter im Wind, die Sonne strahlt, ein Käfer krabbelt über diesen Baum in einem Garten. Es ist  eine Szene wie wir sie hier überall erleben können, im traumhaften Santa Monica. Eine Szene, die die Schönheit der Natur widerspiegelt und dann zoomt die Kamera auf eine Hand. Sie ist blutverschmiert, sie zoomt nach Oben – es ist ein Mensch, gestorben in seinem eigenen Blut. Ein Turnschuh schiebt sich ins Bild, die weisse Sohle nimmt sofort den frischen Lebenssaft an, der aus einer Ader der Leiche tropft. Schreie ertönen. "Oh man" stöhnt Ellie, nicht schon wieder. Sie zückt ihr Messer, geht ganz cool in den Raum wo gerade ein Kampf stattfindet. Ihr Kumpel Joe erschlägt gerade einen mutierten Menschen mit einem Baseballschläger. Sie sammelt die Patronenhülsen des Gegners auf, sie freut sich, denn Munition ist rar in diesen Zeiten.

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Hecheln, grunzen – laaauf

Ein Hecheln ertönt, es wird lauter. Joe packt Ellie am Arm, zieht die 14-Jährige hinter sich her, verbarrikadiert eine Tür. Dem Spieler wird sofort klar: Er hat Angst um sie. Und genau darum geht es in "Last of Us". "We wanna change this fucking industry" macht Christoph Balestra klar, der Vizepräsident von Naughty Dog. „Die Gamesbranche ist wirklich arm dran was gute Geschichten an geht. Viel zu oft geht es um Splatter, um Zombies, wir sind kein Zombiegame“ macht er klar. Mir fällt ein Stein vom Herzen, auch die anderen Journalisten im Raum seufzen leicht. Gross war die Sorge dass das wohl derzeit beste Sony-Studio nur ein "Dead Island" oder "Left 4 Dead"-Rip-Off macht. Wobei, eigentlich konnten wir uns das nie vorstellen. Aber jetzt ist es offiziell: "The Last of Us" soll eine echte, eine glaubwürdige Geschichte erzählen und spielt nicht wie zuletzt vermutet nur in New York,  sondern führt Joe und Ellie an viele verschiedene Plätze. Naughty Dog Style eben.

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Was würdest du tun?

Neil Druckmann fragt uns immer wieder: Was würdest du tun? Was würden wir wohl tun wenn jetzt hier in L.A eine Epidemie ausbrechen und wir die einzigen Überlebenden wären. Oder zumindest nicht wüssten ob es andere Überlebende gibt. Wären wir überhaupt überlebensfähig. Wahrscheinlich nicht, ich wüsste jedenfalls nicht wie man einen Molotovcocktail richtig bastelt ohne sich die Finger abzufackeln oder aus Schrott Werkzeuge zu bauen. All das klingt stark nach "Dead Island", oder? Und auch Neil Druckmann gibt zu das ihm kurz der Atem gestockt ist als Deep Silver damals diesen Trailer mit dem Mädchen veröffentlicht hat, die vor Zombies fliehen muss und letztlich stirbt. Harter Tobak, "machen die etwa das, was wir vorhaben" ging es damals durch die heiligen Hallen von Naughty Dog wo mittlerweile gut 120 Mitarbeiter Platz finden. "Als Dead Island dann rauskam, war das für uns die grosse Entwarnung. Es ist sicher ein gutes Spiel, aber es macht fast nichts so wie wir  es tun", erörtert der Creative Director.

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