The Outer Worlds - Vorschau / Preview

Buntes Science-Fiction-RPG in "Fallout"-Manier

Vorschau Video Benjamin Braun

Nur Mittel zum Zweck?

Toll an den Begleitern, die euch zudem mit Loyalitätsmissionen wie einem Jagdauftrag versorgen, ist in jedem Fall, wie stark sie sich in die Dialoge mit NSCs einmischen. Spöttische Kommentare gibt es dabei genauso wie indirekte Hinweise, dass ihr bei einem bestimmten Vorgehen in der Gunst des Begleiters sinken könntet. Ob es auch Romanzen geben wird? Wir werden es sehen. Wer zu oft "falsche" Entscheidungen trifft, könnte von den Helfern jedoch irgendwann die Gefolgschaft verweigert bekommen.

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Während die Begleiter und sonstigen NSCs enorm viel zur Atmosphäre beitragen, gilt das für unseren Helden beziehungsweise unsere Heldin nur zum Teil. Ähnlich wie in "Fallout 3" oder Obsidians Seriengewächs "New Vegas" bleibt eure Spielfigur stumm, spricht ausgewählte Dialogzeilen also nicht aus. Das ist unseren bisherigen Eindrücken nach nicht grob schädlich für die Atmosphäre. Wir sind uns aber sicher, dass ein sprechender Held ähnlich wie in "Fallout 4" ein grösseres Identifikationspotenzial geweckt hätte. Dafür ist die englische Sprachausgabe exzellent. Die deutsche Übersetzung hinterlässt einen guten Ersteindruck.

Ausblick

In "The Outer Worlds" erinnert auf den ersten Blick vieles an die ersten beiden "Fallout"-Teile von Bethesda. Die vergleichsweise statisch inszenierten Dialoge könnten genauso gut direkt aus "Fallout 3" stammen und haben einen sehr ähnlichen Humor. Überall in der Welt trifft man zudem auf skurrile NSCs oder vermenschlichte KIs, die teils so überzeichnet sind, dass Erinnerungen ans abgedrehte "Fallout: New Vegas" wach werden. Ja, selbst die bewusst überzogene Gewaltdarstellung, bei der regelmässig die Leiber der Gegner zerbersten, bildet eine starke Parallele. "The Outer Worlds" ist aber weit mehr, als ein "Fallout"-Abklatsch. Allein der vergleichsweise bunte Grafiklook sowie die rätselhafte Flora und Fauna der Planeten machen gepaart mit der interessanten Story einen sehr speziellen Reiz aus. Schade ist nur, dass der eigene Held in den Multiple-Choice-Dialogen stumm bleibt und dadurch ersetzbarer wirkt, als etwa die sprechende Spielfigur - um doch noch mal den Serienvergleich zu ziehen - in "Fallout 4".

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Wie so oft bei Obsidian-Rollenspielen, könnte "The Outer Worlds" am Ende besonders aufgrund der vielfältigen Lösungsoptionen und teils moralischen Entscheidungen innerhalb der Quests glänzen. Die bislang gespielten Missionen deuten eine enorme Freiheit an - und Konsequenzen, die die Spielwelt glaubwürdiger machen. Obgleich die Areale zwischen den Siedlungen in der Anspielversion noch recht leer wirken, ist die Atmosphäre sehr dicht. Noch nicht ganz überzeugt haben uns die Kämpfe. Man kommt allgemein gut zurecht und verschafft sich mit dem nicht übertrieben stark einsetzbaren Zeitlupenmodus einen grossen Vorteil. Am Ende wird aber eher relativ stumpf geballert, die Begleiter sind aktuell zu mächtig. Wir wollen jedoch nicht vorschnell urteilen, zumal die Spielbalance einer der Bereiche ist, die Obsidian als noch nicht final bezeichnet. Laune macht die recht temporeiche Shooter-Mechanik aber dennoch und lässt taktische Komponenten nicht vermissen.

Wer Rollenspiele im Stil von "Fallout" mag, darf sich definitiv auf den Release Ende Oktober freuen. Wir tun es nach dem Hands-on auf jedem Fall!

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