The Surge - Test

Anspruchsvolles, brutales Science-Fiction-RPG mit Dark-Souls-Anleihen

Test Video Martin Mayer getestet auf PC

Hübsch und gut vertont

Deck13 setzt in „The Surge“ weiterhin auf die von den Frankfurtern selbstentwickelte Fledge-Engine. Mit gerade mal 6 Gigabyte ist das Spiel erstaunlich klein, auf die visuelle Qualität hat das allerdings keinen negativen Einfluss. Denn egal ob Texturqualität, Effekte oder Animationen; „The Surge“ sieht richtig gut aus. In den Konsolenversionen muss man bei Texturqualität und Detailschärfe zwar Abstriche im Vergleich mit der PC-Version machen. Am sehr guten visuellen Eindruck ändert das allerdings wenig. Flüssig läuft „The Surge“ auf allen drei Plattformen obendrein. Aufpoppende Umgebungsobjekte gibt es auf Konsole. Dieses Phänomen bleibt aber durchweg sehr unauffällig und wirkt sich ebenfalls nie auf das Spielerlebnis aus.

Einziger Wermutstropfen sind die fehlerhaften Finisher. Spielerisch hat es keine negativen Auswirkungen, wenn dort beim Abtrennen von Körperteilen die Kollisionsabfrage vorne und hinten nicht stimmt und Warren beziehungsweise der Gegner in sonderbaren Haltungen in der Luft oder in der Umgebungsgrafik hängen. Schön aussehen tut das aber natürlich nicht. Das ist allerdings auch der einzige Punkt, in dem „The Surge“ ein wenig Atmosphäre flöten geht. Denn der Schauplatz ist klasse umgesetzt und weist trotzdem das Spiel in einem Firmenkomplex spielt, eine erfreulich hohe Vielfalt. Nachdem zuletzt auch einige Spiele mit exorbitant langen Ladezeiten erschienen sind, müssen wir „The Surge“ bezogen darauf besonders loben. Selbst der Wechsel von einem Teil der Spielwelt in eine andere dauert nur wenige Sekunden (auch auf Konsole!). Noch kürzer fällt die Ladezeit aus, wenn Warren das Zeitliche segnet und am Spawnpunkt wieder einsteigt.

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Gut gelungen sind (von wenigen Ausnahmen abgesehen) auch die Soundeffekte sowie die deutsche Vertonung. Warren selbst haucht Matt Damons Stammsprecher Simon Jäger Leben ein. Aber auch die Nebenrollen wie Creo-Chef Don Hackett, dessen Mitteilungen wir immer wieder auf Videoleinwänden verfolgen können, sind mit Sprechern wie Sascha Rotermund sehr gut und passend besetzt. Die Story selbst kann da nicht mithalten. Sie weckt anfangs Interesse, entpuppt sich im Verlauf des Spiels jedoch als Beiwerk.

Fazit

Mit „Lords of the Fallen“ legte Entwickler Deck13 noch ein Action-Rollenspiel vor, das abseits von ein paar eigenen Ideen letztlich nur „Dark Souls“-Klon war – wenn auch ein gelungener. „The Surge“ greift zwar ebenfalls viele Elemente des grossen Vorbilds auf, mit den taktisch anspruchsvollen, explosiven Duell-Kämpfen und dem cleveren Dismemberment-System gelingt den Frankfurter mehr als nur ein guter Abklatsch. „The Surge“ glänzt zudem mit seinem atmosphärisch umgesetzten Zukunftssetting, schicker Grafik und cleverer Levelarchitekur. Beim Anblick des genialen Abkürzungssystem würde selbst „Dark Souls“-Meister Hidetaka Miyazaki neidisch. Die fehlerhaften Animationen bei den Finishern kosten hier und dort Atmosphäre. Davon abgesehen präsentiert sich „The Surge“ aber auch technisch deutlich ausgereifter, als das 2014 veröffentlichte „Lords of the Fallen“.

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