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Wenn der Bär mit den Hasen Liegestützen tanzt

Test Alain Jollat getestet auf PlayStation 4

Es wird noch sportlicher

Schwitzend, erschöpft und nach Wasser dürstend, wurde den Möchtegern-Tänzern von Ubisoft keine Gnade zuteil. Statt eines Tänzers betrat nun Lars das Zimmer. Schultern so breit, als dass sie kaum durch den Türrahmen passen. Und ich bin mir nicht ganz sicher, ob das feine Schmunzeln der Ubisoft-Leute, die gleich "Shape Up" präsentieren wollten, nicht doch als sadistisch durchgehen könnte.

Spass bei Seite, "Shape Up" faszinierte durch deine knallbunte auf 8bit-Arcade getrimmte Grafik. Und nicht nur die Grafik gefällt, auch die Idee, die hinter dem Spiel steckt. Im Gegensatz zu "Your Shape" will man mit diesem Spiel die sportlichen, anstrengenden Übungen hinter vermeintlich harmlosen Mini-Games verstecken.

Screenshot

Liegestützen sind dann zwar noch immer Liegestützen, aber je mehr man macht, umso grösser und absurder der Gegenstand, den das Spiel auf den Rücken des Spielers projiziert. Im Idealfall sogar einen Elefanten. Oder Walfisch. Oder man kniebeugt sich mal eben zum Mond. Oder drischt auf Asteroiden ein. Ich meine, zur Hölle, warum nicht?

Glücklicherweise liess man Gnade Walten und Lars übernahm den allzu sportlichen Teil des Spiels. Zumindest für den Moment. Er trat sogar gegen eine frühere Version seiner Selbst an. Durch ältere Aufnahmen der Sessions kann man dann gut überprüfen, ob und wie stark man sich im Verlaufe der Zeit verbessert hat.

Entweder startet man einfach so ein Workout oder beginnt gleich eine vierwöchige Quest, sozusagen ein Trainingsprogramm. Mit Endgegner, den es am Ende jeder Woche und am Ende der Quest zu besiegen gilt. Man tritt jeweils in einem Workout gegen ihn an – und der Scherge wird selbstverständlich immer besser, so wie man selbst im Verlaufe der Zeit besser werden sollte.

An dieser Stelle übernahm dann ein Journalist einen "Probekampf" gegen den virtuellen Widersacher. Und unterlag ihm beim Melonenspiel. Ziel dabei war nicht nur die körperliche Bewegung durch das Überkopf-Fassen einer Melone und das Zerschmettern jener auf dem angezogenen Knie, man musste sich auch eine Farbreie merken. Melonen gibt es nämlich in drei Farben und man musste sich eine ansteigende Reihe von Melonenfarben merken, um die richtige zu zerstören.

Überdreht und durchgeknallt

Die Aufmachung ist derart überdreht und stellenweise unglaublich kitschig, dass sogar den Japanern, die einiges in der Beziehung gewöhnt sind, die Schamesröte die Bäckchen rosig werden lässt. Aber wie schon bei "Just Dance" ist Zuschauen nur die halbe Miete. Mitmachen heisst die Devise. Lars hat vorgelegt und ein Journalist legt nun nach.

An der Stelle darf ich sagen, dass der Journalist nicht ich war. Und nein, ich schäme mich nicht. Das Zusehen hat mir gereicht. Aber auf das Testmuster freue ich mich, denn das Spiel verspricht, wirklich ein Spiel zu werden, mit dem man sich gerne ein wenig mehr sportlich betätigt. Aber noch verschwitzer durch die gamescom laufen? Nein, das dann lieber doch nicht.

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