Uncharted 3: Drake's Deception - Test

Nathan Drake ist der wahre Indiana Jones

Test Benjamin Kratsch getestet auf PlayStation 3

Grafik aus 1001 Nacht. Die Gegner aus Johnny Depps "Fluch der Karibik" und "Die Mumie". Rätsel so knackig, so hart und so brillant designet wie in "Myst". Aber kann sich "Uncharted 3" auch die Action-Krone sichern? Wir sagen es euch – im "Uncharted 3"-Megatest.

Es gibt Shooter, in denen ballerst du dich durch Hundertschaften gesichtsloser Feinde. Es gibt Action-Adventures, in denen taucht, hangelt, springt und schiesst sich eine weibliche Heldin durch riesige Dungeons. Natürlich natürlich lasziv gekleidet, weniger ist mehr. Und es gibt "Uncharted 3: Drake’s Schicksal". Denn mehr ist mehr. Es ist ein Action-Adventure quasi ohne Ladezeiten, liebevoll inszeniert, durchdacht bis ins letzte Detail, mit glaubwürdigen Charakteren. Kletter- und Hangelpassagen wechseln sich mit fulminanten Gefechten gegen Massen von Soldaten oder sogar Helikoptern ab. Die Schauplätze wechseln ähnlich rasant wie in einem Bond-Film, und sind doch so faszinierend detailverliebt ausgearbeitet, wie wir es nur ganz selten in einem Spiel erleben. Echte Kopfnüsse warten hier, Rätsel wie du sie vielleicht zuletzt in einem Adventure Marke "Myst" geknackt hast – nur besser, cleverer und vor Allem aufwendiger erdacht. Wo du schon mal mit einem Lichtkegel Körperteile einer Figur zusammenfügen musst. Oder durch Wasserkraft einen Globus zum Drehen bringst. Aber fragen wir zu Beginn des Tests doch einfach mal, was Mr. Drake persönlich zu sagen hat:

Mein Name ist Drake, Nathan Drake

"Hey ihr, mein Name ist Drake. Nathan Drake. Ach, lassen wir das, nennt mich einfach Nate. Ich bin kein James-Bond-Verschnitt, der zwar 80 Kugeln abbekommt, aber schlussendlich doch immer nur diesen kleinen blutigen Riss an der Lippe hat. Mich müsst ihr euch eher als John McClane vorstellen, ihr wisst schon, der Stirb-Langsam-Cop, der in seinem typischen Abenteuer die Bluttransfusionen aller städtischen Kliniken benötigt und mit seinem Auto gerne mal Helikopter abschiesst. Der Zweck heiligt die Mittel. Los geht’s mit ner Kneipenschlägerei. Danke Naughty Dog, wirklich sehr freundlich mir an meinem ersten Arbeitstag nach zwei Jahren  direkt fünf Typen zu servieren, die mir Bierflaschen an den Kopf schmeissen, mir in den Bauch treten und so weiter. Na wartet ihr Halunken: Faust in den Bauch, Ellbogen ins Gesicht und dann schön den Kopf die Tischkante der Billardplatte küssen lassen.

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Oder doch lieber einen schnappen und einmal über die Theke ziehen. Klar die Jungs schlagen auch zurück, muss mich dann im richtigen Moment ducken. Zum Schluss kommt so ein dicker Mann, im hässlichen Matrosenoutfit und mit Armen wie Baumstämmen. Sein Bauch fühlt sich an als würde man in einen Gummireifen schlagen – scheisse, der Typ packt mich, wirft mich zu Boden, packt mich wieder und trümmert meinen Kopf auf die Kloschüssel…hat nicht J.Lo ihren Hintern versichern lassen? Ich sollte das für meinen Kopf auch machen, der ist schliesslich einiges wert und hat schon so manches Rätsel geknackt. Wobei meine Lebensversicherung eigentlich Sully heisst, der rettet mir ständig den Hintern. Erinnert ihr euch an diese Inka-Pyramide, das war ja damals so…"

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Ja Nathan, das wissen wir noch und während unser Held noch in Erinnerungen schwelgt, übernehmen wir mal wieder. Während der rund 14-stündigen Singleplayer-Kampagne ist der smarte Held so oft in Lebensgefahr, das kaum Zeit zum Verschnaufen und für Statements bleibt. Ist ja auch schliesslich unser Job: Prinzipiell hat er aber recht: Tatsächlich lässt euch Entwickler Naughty Dog deutlich öfter die Wahl ob ihr einen Gegner im Fern- oder Nahkampf ausschalten wollt. Die Bewegungsabläufe und Schlagkombinationen erinnern dabei generell mehr an Thekenkloppereien denn perfekt durchchoreografierte Abläufe wie in „Batman: Arkham City“ oder auch „Assassin’s Creed: Revelations“. In der Umgebung liegen meist jede Menge netter Gegenstände herum, die sich zum Angriff anbieten: Holzhämmer, Bratpfannen, Bierflaschen. Aktiv einsetzen dürft ihr die allerdings nicht, vielmehr müsst ihr einen Gegner in einen gewissen Radius schubsen, dann greift Nathan automatisch nach dem richtigen Hilfsmittel.

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