Utawarerumono: Prelude to the Fallen - Test / Review

Langsames Taktik-RPG für Liebhaber

Test Video Franziska Behner getestet auf PlayStation 4

Raffiniertes Taktik-RPG

Während ihr in den ersten Stunden hauptsächlich die Geschichte verfolgt und nur einen oder zwei Kämpfe bestreitet, nimmt die Gefechtshäufigkeit nach gut acht Stunden deutlich zu. Wen es nach taktischen Auseinandersetzungen dürstet, der muss also zunächst ein bisschen durchhalten. Aber es lohnt sich, denn die dann stattfindenden Kämpfe sind durchaus fordernd. Nachdem die Bedrohung meist durch eine kleine, animierte Sequenz angekündigt wird, tauchen die Gegner auf dem Kampffeld auf, und ihr findet euch in einem Vorbereitungsbildschirm wieder. Denn bevor es überhaupt losgeht, müssen ein paar Einstellungen vorgenommen werden. Wer soll am Kampf teilnehmen? Welche Fähigkeiten wollt ihr einsetzen? Ist alles eingestellt, startet die taktische Herausforderung. Jedes Gefecht hat unterschiedliche Siegbedingungen. Manchmal müsst ihr den Feind einfach an einen bestimmten Ort auf der Karte locken, an anderer Stelle ist der Kampf erst gewonnen, wenn alle Feinde besiegt sind. Auch die Bedingungen für eine Niederlage variieren stark. Meistens ist alles verloren, sobald mindestens Hakuowlo stirbt.

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Das Taktik-RPG teilt das Spielfeld serientypisch in zahlreiche Vierecke auf. Jeder Charakter hat einen bestimmten Bewegungsradius, in dem er agieren kann. Um einen Gegner mit dem Schwert, der Axt oder anderen Nahkampfangriffen zu treffen, müsst ihr ganz nahe heran. Löst ihr dann einen Angriff auf, lassen sich mit richtig getimten Schlägen sogar Kombos auslösen. Mit jeder Auseinandersetzung füllt sich dabei die Zeal-Leiste, die euch starke Folgeangriffe erlaubt. Nach dem Schwingen der Waffen habt ihr noch die Möglichkeit, euren Charakter zu bewegen (falls noch nicht getan) oder seine Blickrichtung zu ändern. Letzteres ist essenziell für die späteren Kämpfe, denn Widersacher, die euch von hinten attackieren, verursachen auch deutlich mehr Schaden. Bleibt am besten immer Auge in Auge mit dem Feind! Übrigens: Über das Menü könnt ihr alte Kämpfe wieder neu starten und auf diese Weise euren Helden hochstufen oder neue Items erhalten. Nutzt diese Option, wenn ihr einmal feststeckt.

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Im Gegensatz zu vielen Spielen der heutigen Zeit ist das "Utawarerumono"-Remake eher langsam. Jeder Zug will sorgfältig geplant und ausgeführt werden, wirkliche Hektik kommt kaum auf. Ein heutzutage eher seltener Aspekt des Kampf-Gameplays wird Anfängern genauso gefallen wie Veteranen, die verschiedene Strategien testen wollen: der Rücklauf. Ihr habt jederzeit die Möglichkeit, den letzten Zug zurückzuspulen, um eine neue Idee auszuprobieren. Vor allem in den späteren Kämpfen, die deutlich fordernder werden, ist das ein gutes Hilfsmittel. Und ganz ehrlich: Manchmal verdrückt man sich auch einfach versehentlich und ist froh, den eigenen Fauxpas schnell wieder auszubügeln. Ausserdem ist es hilfreich, wenn ihr euch aufgrund der problematischen Ansicht verschätzt habt. Da die Kamera sich nicht immer so drehen lässt, wie man es gern hätte, fehlt zeitweise der umfassende Überblick über das Schlachtfeld. Das kann schnell zu einem fatalen Fehler führen, der dem Gegner Vorteile bringt.

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