We Happy Few - Test

Frische Spielidee mit Abzug in der B-Note

Test Video Nico Schluchter getestet auf PlayStation 4

Survival-Spiele gibt es zwar viele, nur wenige können aber überzeugen. Am grossen Meister "Bioshock" ist zudem noch kaum einer vorbei gekommen. Mit "We Happy Few" steigt ein über Kickstarter finanziertes Projekts ins Rennen, das sich hier in unserem Testlabor beweisen muss. Ob das Spiel seinen Kostenpunkt von rund 70 Franken Wert ist, verraten die folgenden Zeilen.

Es ist doch alles so gut.

Der zweite Weltkrieg gilt nicht zu Unrecht als eines der grausamsten Ereignisse der jüngeren Weltgeschichte. Gerade in Europa hat die Bevölkerung darunter stark gelitten und so manch einer kann die schrecklichen Bilder nie mehr vergessen.

Wie gut, dass es im fiktiven englischen Ort “Wellington Wells“ eine Pille gibt. Eine Pille zum Vergessen. Ähnlich der Wirkung von Antidepressiva lässt die Einnahme die düstere Welt plötzlich viel angenehmer erscheinen. Jeder ist glücklich, denn Probleme gibt es keine. Welche Regierung hat kein Interesse daran, dass all ihre Einwohner glücklich sind? Keine. So ist auch die Einnahme von Joy eine staatliche Verordnung. Wer sich der Einnahme widersetzt, dem jagen nicht nur die Gesetzeshüter auf die Fersen, sondern auch ein wütender Mob der Bevölkerung.

Aber nur auf den ersten Blick.

Das Setting wirkt wirklich erfrischend und ist es auch. Und hier setzt “We Happy Few“ mit seiner Geschichte an, wobei man besser von drei Geschichten sprechen muss. Es dreht sich zwar in sämtlichen Storysträngen, der rund 20 – 30 stündigen Kampagne, um den gleichen Hintergrund, doch ist positiv hervorzuheben, dass ihr das Spiel aus drei Blickwinkeln erleben könnt. Die drei Charaktere Arthur, Sally und Olly zeigen euch verschiedene Haltungen und Eindrücke. Besonders schön ist auch, dass sich die Wege der Charaktere immer wieder kreuzen. Die Chronologie ist jedoch fix: Stets startet ihr das Abenteuer aus den Augen von Arthur.

Screenshot

Arthur arbeitet in der staatlichen Zensurbehörde und widersetzt sich der Einnahme seiner Pille, als er beim Überfliegen von Artikeln auf einen Text über seinen verschwunden Bruder trifft. Und nur wenig später wird das von den Kollegen erkannt, die ihm gleich Polizei und Meute an den Kragen werfen.

Die Geschichte von Arthur, aber auch jene von Sally und Olly sind mehr als ordentlich und unterhalten über die gesamte Spielzeit durchgehend gut. Stellenweise leidet die Geschichte jedoch am zum Teil krassen Slang, der in der englischen Sprachausgabe leider nicht immer ganz verständlich ist.

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