Sony WH-1000MX3 - Kopfhörer - Hardware-Test

Noise Cancelling auf einem neuen Level?

Hardware: Test Beat Küttel

Alltagstest

Doch kommen wir nun zu den wirklich wichtigen Fragen des Lebens: Ist der Sound dem Premium-Preisschild angemessen? Und taugt das Noise Cancelling im Alltag, was es verspricht? Hier gibt es an beiden Fronten gute bis sehr gute News zu vermelden. Die geschlossene Bauform, die verwendeten Treiber und natürlich Sonys Expertise wenn es um Audio-Hardware geht, zahlen sich hier aus. Als Gamer haben wir als Testmusik (neben einigen üblichen Verdächtigen) auch einiges an hochwertigen Gaming-Soundtracks in unserer Playlist. Egal ob Klassik-lastiges wie “The Elder Scrolls IV: Oblivion” oder diverse “Final Fantasy: Piano Collections”, klanglich abwechslungsreiche Soundtracks wie “Super Mario Odyssey” oder den auch soundtechnisch völlig abgefahrenen Klassiker “Psychonauts”, wir wurden nicht enttäuscht. Auch eher basslastige Soundtracks wie etwas das auch schon etwas ältere “Saints Row: The Third” kommen erstklassig, klar und sauber rüber. Dabei muss man aber anmerken, dass der WH-1000MX3 nicht der ultimative Bass-Kopfhörer ist. Wer also nur basslastige Musik hört, und dort klare Prioritäten setzt, der sollte hier besser mal Probe hören. Sony hat sich hier vielmehr für einen ausgewogeneren Klang entschieden, was unserem persönlichen Hörverhalten aber sehr entgegenkommt. Natürlich haben wir zwischendurch auch non-Gaming-Musik laufen lassen, konnten aber von Mozart über Norah Jones bis zu Metallica keine Schwächen feststellen. Während ihr den Kopfhörer eingeschaltet habt könnt ihr (ob mit oder ohne Musik) derweil zwischen drei Modi wählen. Neben dem normalen Modus, bei dem die Software nicht gross eingreift geniesst ihr einfach eure Musik ohne weitere Modifikationen. Des weiteren gibt es einen Modus, bei dem die Aussengeräusche (mehr oder weniger stark) “durchgelassen” werden. Das ist praktisch, wenn man zwar Musik oder einen Podcast hören will, aber dennoch mitkriegen möchte, was um einen herum gesprochen wird, etwa im Büro. Auch wer sich entscheidet, draussen beim spazieren Kopfhörer zu tragen, kann so verhindern, dass er herannahende Gefahr akustisch einfach nicht mitkriegt.

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Doch der Modus, der das wirkliche Verkaufsargument darstellt, ist natürlich Noise Cancelling. Und meine Güte, funktioniert das gut! Sitzt man mit aktivierter Geräuschunterdrückung frühmorgens in einem noch verlassenen Büro, merkt man erst, was für einem “Grundrauschen” wir selbst in vermeintlich stillen Räumen häufig ausgesetzt sind. Der PC-Lüfter, der summt, die Raumlüftung, die vermeintlich still und leise ihre Arbeit tut oder der Drucker, der auf einen Druckauftrag wartet. Sowohl beim aufsetzen des Sony-Kopfhörers als auch beim absetzen wird einem das extrem bewusst. Doch der wahre Härtetest steht natürlich erst in einer lärmigen Umgebung bevor. Hier muss man wie bei allen Noise-Cancelling Headphones unterscheiden zwischen monotonen Geräuschen (die extrem gut gefiltert werden) und Geräuschspitzen (etwa jemand, der nebenan rumschreit). Die Aussenmikrofone nehmen dabei die Umgebungsgeräusche auf, und die Software versucht entsprechend Gegensteuer zu geben im Inneren des Kopfhörers. Monotone Geräusche lassen sich so sehr gut unterdrücken, und auch normales Bürogerede wird sehr gut ausgeblendet. Wenn aber gleich neben einem jemand lautstark diskutiert, so kann das natürlich nicht in Echtzeit komplett weggefiltert werden. Dennoch, selbst ohne Musik zu hören, wird man von der Umwelt hervorragend abgeschnitten, was ja das Ziel der ganzen Übung ist. Ob Büro, das Rauschen im Zug oder Flugzeug, der Grundgeräuschpegel (und noch einiges darüber hinaus) wird erstklassig und zuverlässig ausgeblendet, und zwar nochmals eine Stufe besser als bei der Konkurrenz. Gute Arbeit, Sony!

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