Wolfenstein: Youngblood - Test/Review

Krawallschwestern in der Stadt der Liebe

Test Video Michael getestet auf PlayStation 4

Sehr vertikal

Wer Paris zurückerobern und B. J., so viel ist klar, am Ende wiederfinden will, muss also erst mal die Randmissionen abarbeiten. Beispiele: Eine Mitstreiterin der Revoluzzer vor einer Gehirnwäsche aus dem Krankenhaus retten, die Nazis davon abhalten, die Katakomben mit Gift auszuräuchern, oder Geheimdokumente stehlen. Um von A nach B zu kommen und die Missionen zu starten, hält ein Schnellreiseplan der Pariser Metro her. Wer an einer Stelle nicht weiterkommt, kann sich wieder zu einem Metro-Tunnel zurückkämpfen und abbrechen. Zumindest die ersten Nebenmissionen sind jedoch mit einem geübten Mitstreiter auf dem mittleren Schwierigkeitsgrad ganz okay zu meistern. Droht eine der Schwestern draufzugehen, muss hingespurtet und mit einem Energiestoss "Starthilfe" für die Rüstung gegeben werden. Die Gegner? Die sind, wie die Waffen, grossteils bekannt. Wehrmachts- und Supersoldaten, Laser- und Bombenroboter, Panzerhunde und Drohnen werden einem entgegengeschickt - optisch und namentlich etwas 1980er-Jahre-mässig aufgehübscht. Wirklich frische Kontrahenten sind leider rar.

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Dafür sind die Levels deutlich ungewohnter. Oft gibt es nun verschiedene Wege und teils sogar Möglichkeiten, einige besonders harte Brocken zu umgehen oder Flanken zu schlagen. Aber vor allem sind die Areale grösser, offener und vertikaler, was wohl den "Dishonored"-Machern von Arkane zu verdanken ist, die MachineGames assistierten. Das bedeutet: Mit Doppelsprüngen können Balustraden und Balkons erklommen werden, teils über mehrere Stockwerke hinweg. Manchmal locken dort dann auch Eingänge in Büros und Wohnungen oder Wege über die Dächer, wo Munition, Geschütze, Heilpakete oder Computer mit Geheiminformationen warten. Dadurch können Gegner überrascht, aus der Ferne aufs Korn genommen oder dem Mitspieler am Boden hilfreicher Feuerschutz gegeben werden. Wer sich abspricht, der kann hier sehr taktisch agieren. Ebenso sorgt die Levelstruktur gern für Unübersichtlichkeit. Der Weg zum Missionsziel ist manchmal nicht klar. Plötzlich steht man vor Türen, die von der anderen Seite geöffnet werden müssen, oder läuft ungewollt im Kreis. Schuld daran ist auch, dass einige Verbindungs- und Untergrundkorridore sehr ähnlich sind. Das kann frustrieren. Nicht zuletzt, wenn sich die Mitspieler dann verlieren und gemeinsam ein Hebel gezogen oder ein Tor gehoben werden muss. Insgesamt macht das dennoch Spass, und zumindest einige Missionen sind erstaunlich gut für ein erneutes Spielen geeignet.

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