WRC 8 - Test / Review

Jedes Jahr ein bisschen besser

Test Benjamin Braun getestet auf Xbox One

Seit 2015 entwickelt Kylotonn Games die offizielle Rennspielserie zur FIA World Rally Championship. Mit der seitdem vierten Auflage legen die Franzosen erneut zu. Doch reicht das, um Codemasters' Genrekönig "DiRT Rally 2.0" vom Thron zu stossen?

Könnt ihr euch noch an "WRC 7" erinnern? Gerade mal ein Jahr liegt der Launch der Rallye-Simulation von Kylotonn Games zurück - und bereits jetzt soll mit "WRC 8" alles besser werden. Beim Einstieg ins offizielle Spiel zur FIA World Rally Championship merkt man davon zunächst wenig. Wie auch im letzten Teil wirft euch "WRC 8" direkt in eine Probe-Etappe, in der euer Fahrkönnen festgestellt werden soll. Eine kleine Einweisung in die Steuerung gibt es, obwohl sie sich in einem Rennspiel praktisch von selbst erklärt. Wichtiger wäre hingegen gewesen, die Ansagen des Beifahrers zu aktivieren, der uns wie im echten Rallye-Sport genau sagt, welche Kurven oder Hindernisse uns als Nächstes erwarten. Wie im letzten Jahr fehlt dummerweise erneut ein Tutorial, weshalb wir auf der uns unbekannten Piste teils wie der blutigste Anfänger herumgurken. Zum Glück ist dieser Einstieg in "WRC 8" so ziemlich der einzige Punkt, in dem Kylotonn Games keine Steigerung gelang. Im Test verraten wir euch, weshalb wir deutlich mehr Spass als mit dem Vorgänger hatten.

Verbesserte Fahrphysik

Die bedeutendste Steigerung erreicht "WRC 8" bei der Fahrphysik. Bereits mit dem Gamepad spürt man deutlich die Unterschiede zwischen Schotterbelag oder Asphalt und wie sich das Fahrverhalten abhängig von den Witterungsverhältnissen anpasst. Aber nicht nur diese Unterschiede werdet ihr spüren und deshalb kleinere Fahrfehler intuitiv korrigieren können. Auch die Wahl der Reifen verändert das Fahrgefühl ähnlich realistisch wie die Rennklasse, mit der ihr in Italien, Australien oder auch Deutschland über die Piste brettert. Selbst mit geschlossenen Augen könnten wir sagen, ob wir gerade in einer Front- oder Allrad-betriebenen Karre Platz genommen haben.

Screenshot

Was ebenfalls deutlich realistischer als im Vorgänger ausfällt, ist die Spürbarkeit von Bodenwellen samt Auswirkungen aufs Fahrverhalten, wenn wir sie nicht mehr oder weniger perfekt nehmen. Wer über Kuppen springt, nicht sauber landet oder zu eifrig aufs Gaspedal tritt, dreht sich wesentlich schneller raus, als ihm lieb sein kann. Abmildern könnt ihr viele dieser Effekte - auch dank des guten Force-Feedbacks, von dem wir uns bei der Nutzung eines Rennsitzes überzeugen konnten - durch das optionale Zuschalten von ABS und Traktionskontrolle. Nur geringfügig im Vergleich zum Vorjahr wurde das Kollisionsverhalten bezüglich Umgebungsobjekten verbessert. Immer noch prallt ihr bei vielen kleineren, mutmasslich zerstörbaren Objekten wie gegen einen Betonpfeiler. Gerade am Streckenrand hebelt eine Berührung das Fahrzeug manchmal regelrecht aus.

Wo Kylotonn Games wiederum zulegte, sind die Auswirkungen des Tunings, bei dem ihr eure Einstellungen komfortabel speichern und für andere Events schnell übernehmen könnt. Unterm Strich ist die Steigerung überaus deutlich, zumal auch der mechanische Schaden am Fahrzeug (das optische Schadensmodell ist abseits von Verschmutzungen durch Sandstaub kaum der Rede wert) erheblich nachvollziehbarer ist. Mit "DiRT Rally 2.0" kann sich "WRC 8" aber dann doch nicht ganz messen.

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