The Legend of Zelda: Link's Awakening - Test / Review

Knuffig-bunte Zeitreise

Test Video Benjamin Braun getestet auf Nintendo Switch

Mehr als 25 Jahre nach der Erstveröffentlichung auf dem Game Boy legt Nintendo Links viertes Abenteuer für Switch neu auf. Neben der enorm verbesserten Grafik im Comiclook erhöht der Hersteller den Spielkomfort und liefert damit ein Remake ab, das ihr euch keinesfalls entgehen lassen solltet.

Spitzohr Link hat bereits viele Abenteuer erlebt. Stolze 19 waren es vom NES-Auftakt 1986 in "The Legend of Zelda" bis hin zum für Wii U und Switch veröffentlichten "Breath of the Wild". Noch bevor Nintendo den 20. regulären Teil der Reihe im kommenden Jahr herausbringt, lässt der japanische Publisher den Klassiker "Link's Awakening" auf der Switch neu aufblühen. Das vierte Abenteuer des Helden erschien ursprünglich 1993 und war der erste Serienableger für eine Handheld-Plattform. Natürlich sieht das Spiel nicht mehr wie damals auf dem Game Boy aus, hat ungeachtet der detaillierten Comicgrafik inhaltlich aber nichts von seiner Faszination verloren.

Audiovisuelle Frischzellenkur

Das Switch-Remake von "Link's Awakening" ersetzt die grobe Klötzchengrafik des Originals (monochrom auf dem originalen Game Boy, etwas farbenfroher auf dem Game Boy Color) durch einen Comiclook, wie er schöner kaum sein könnte. Stilistisch erinnert er an eine Mischung aus "The Legend of Zelda: A Link to the Past" für 3DS und der Cel-shading-Neuauflage von "Wind Waker". Link und die übrigen Charaktere sind also entsprechend sehr putzig geraten und grinsen aus ihren leicht überdimensionierten Gesichtern meist wie das sprichwörtliche Honigkuchenpferd. Die Mimik ist relativ stark begrenzt, wobei der kleine Held auch schon mal schmerzvoll die Augen zusammenkneift oder beim Spielen einer Ocarina verträumt dreinblickt. Die Entwickler legten aber bewusst mehr Wert auf Details in anderen Bereichen, da Links Gesicht ohnehin die meiste Zeit über gar nicht erkennbar ist. Ihm spritzen etwa die Schweisstropfen vom Kopf, wenn er sich beim Schieben eines schweren Objekts anstrengen muss. Nach einem Sprung federt er sanft ab, indem der Aufprall die Knie leicht beugt. Ein bisschen länger dürfte es allerdings dauern, bis Feinde respawnen oder das Gras in der Umgebung nachgewachsen ist, denn gerade für letzteres reicht ein Bildschirmwechsel, bis von Zauberhand alles wieder da ist, was wir auf der Suche nach Rubinen oder Herzen zur Wiederherstellung verlorener Trefferpunkte mit dem Schwert abgesäbelt haben.

Screenshot

Aber nicht nur visuell tut sich in den hübsch gezeichneten und ansehnlich animierten Umgebungen mit Wasserfällen, Treibsandlöchern und Ähnlichem einiges. Sprachausgabe gibt es wie gehabt nicht, nur unverständliches Gemurmel, wenn einer der Charaktere gerade das Wort an uns richtet. Aber da will Nintendo wohl einen klassischen Weg gehen, der zwar moderner, aber doch möglichst nahe am Klassiker dran ist. Bei der triumphalen Fanfare beim Auffinden eines Schlüssels im Dungeon oder beim Entdecken einer versteckten Truhe findet Nintendo aber genau die richtige Mischung zwischen Althergebrachtem und Neuem. Akustisch den grössten Unterschied machen jedoch gar nicht so sehr die neuen Effekte oder Links Laute bei Treffern oder einem Schrei beim Sturz in die Tiefe. Es ist vielmehr die neu eingespielte Musik, die zwar beim Gebietswechsel manchmal leicht unsaubere Übergänge zeigt, die unterschiedlichen Zonen aber traumhaft atmosphärisch untermalt.

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