Apple Watch Series 3 - Test

Aller guten Dinge sind drei?

Hardware: Test Beat Küttel

Die Apple Watch Series 3 soll endlich das möglich machen, wovon viele seit der ersten Apple Watch geträumt haben: Telefonieren ganz ohne Telefon. Michael Knight und KITT lassen grüssen. Leider brauchen die hiesigen Telefonanbieter noch einige Wochen, bis das Feature dann auch bei uns wirklich verfügbar ist und ihr ohne iPhone in Reichweite mit eurer Apple Watch telefonieren könnt. Wir haben es uns aber dennoch nicht nehmen lassen, die Apple Watch Series 3 einem mehrtägigen Testlauf zu unterziehen. In diesem haben wir uns auf die anderen Features und Verbesserungen des neuen Modells konzentriert. Denn obwohl auf den ersten Blick alles beim Alten zu sein scheint, hat sich unter der Haube doch einiges getan.

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Um es gleich einleitend noch einmal klarzustellen: Es gibt die neue Ausgabe der Apple Watch mit und ohne LTE-Mobilfunk-Modul. Die Variante mit LTE-Modul ermöglicht das Telefonieren völlig unabhängig vom iPhone, bei der Variante ohne muss das iPhone wie bisher in der Nähe sein. Abgesehen von diesem Telefon-Feature, unterscheiden sich die Modelle aber weder in Sachen Hardware noch Software. Wir haben die Watch jetzt aufgrund des noch fehlenden Supports von Swisscom und Sunrise ohne dieses neue Feature getestet, und werden zu gegebener Zeit ein Update nachreichen. Die bisherige Möglichkeit, Telefonanrufe vom sich in der Nähe befindlichen iPhone auf der Watch entgegenzunehmen, funktioniert aber natürlich auch weiterhin.

Stärkere Hardware, bessere Akkulaufzeit

Zwei der grössten Kritikpunkte bei der allerersten Apple Watch (und in geringerem Masse auch bei der Series 2) war der Lag beim Starten gewisser Apps und Funktionen, sowie die Akkulaufzeit. Während die grundlegenden Funktionen nahtlos funktionierten, und man beim Wechsel auf eine andere App die Wartezeiten gerade noch ertragen konnte, war die schnelle Entleerung des Akkus ein echtes Problem. Gerade bei intensiver Nutzung für Fitness-Tracking, Notifications, Navigation und andere Aktivitäten reichte der Akku oftmals nicht für den ganzen Tag. Und es ist wirklich ziemlich uncool, wenn der Akku mitten am Abend bereits leer ist, und die mehrere hundert Franken teure Smartwatch nicht einmal mehr die Zeit anzeigen kann. Doch hier wurde bei der Series 3 nun noch einmal kräftig nachgelegt sowie die Energie-Effizienz gesteigert, damit die Apple Watch nicht so schnell schlapp macht. Im Klartext bedeutet das, dass wir bei normaler Nutzung nicht nur durch den ganzen Tag, sondern auch durch die ganze Nacht kamen, und danach der Akku immer noch halbvoll war. Praktisch für uns, denn wir haben uns mit “Autosleep” letztens eine App zum Schlaftracking (inkl. Herzschlagmessung und Bewegungstracking im Schlaf) zugelegt. Somit ist die einzige Stunde, in der unsere Gesundheitsdaten nicht aufgezeichnet werden diejenige nach dem Aufstehen. Da hängt die Apple Watch dann kurz am Strom, obwohl sie wohl auch den zweiten Tag noch schaffen würde. Wie gesagt konnten wir dies nun noch nicht im Zusammenhang mit dem neuen Mobilfunk-Feature testen. Es ist aber anzunehmen, dass die Verbindung ins Mobilfunk-Netz via integrierter SIM doch deutlich an der Akku-Laufzeit nagen wird, doch dazu dann mehr in einem Update.

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Umso erstaunlicher ist der lange Atem der Apple Watch Series 3 in Anbetracht des deutlich stärkeren Prozessors. Mehr Power bedeutet normalerweise ja auch mehr Stromverbrauch, aber hier wurde viel Wert auf Effizienz und Optimierung gelegt. Der neue Dual-Core S3-Prozessor geht entsprechend trotz 70% mehr Power äusserst schonend mit dem Akku um. Ein Feature, das dank ebenfalls den Weg auf die neuen Uhren gefunden hat, ist eine sprechende Siri. Bisher konnte man zwar seine Befehle in die Uhr sprechen, doch zurück kam die Antwort dann nur als Bildschirmanzeige. Das ist zwar (wie auf dem iPhone auch) nach wie vor oft der Fall, aber sobald Siri etwas zu sagen hat, tut sie das nun gleich wie auf dem iPhone. Temperatur-Vorhersagen, Sportergebnisse, Restaurants in der Nähe, alles kein Problem für die in der Uhr eingesperrten Siri. Ebenfalls in die Series 3 Modelle geschafft hat es Apples eigener W2-Chip. Dieser ist dafür da, um WLAN und Bluetooth gleichzeitig schneller und zuverlässiger zu machen, und dabei noch weniger Energie zu verbrauchen. Einerseits im Zusammenspiel mit dem iPhone, aber auch mit kompatiblen Kopfhörern wie den AirPods oder gewissen Beats-Kopfhörern entfaltet sich dabei das volle Potenzial. Noch immer nicht genug an neuer Hardware? Auch ein Höhenmesser befindet sich nun in der Apple Watch Series 3. Das dürfte vor allem alle Sport-Freaks freuen, die beim Training auch gerne mal das iPhone zu Hause liegen lassen. Denn ganz unabhängig vom iPhone kann die Watch jetzt Höhenunterschiede oder die Anzahl zurückgelegter Treppenabsätze erkennen und in Fitness- und Gesundheitsapps vermerken. Auch wenn man zum Beispiel die letztgenannte Neuerung im ersten Moment gar nicht bemerkt, so zahlt sich das vorgenommene Hardware-Upgrade unserer Meinung nach aus. Es fühlt sich einfach noch einmal alles einen Ticken flüssiger an, und die Wartezeiten sind zwar manchmal immer noch da, sind aber meist schon wieder vorüber, bevor man auch nur böse gucken kann. Uns gefällt das Nutzererlebnis mit der Series 3 auf jeden Fall sehr, sehr gut.

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