Bleeding Edge - Vorschau / Preview

Ein Hauch von Overwatch

Vorschau Video Benjamin Braun

Bekannt ist Ninja Theory vor allem für storylastige Abenteuer wie "Enslaved: Odyssey to the West" oder "Hellblade: Senua's Sacrifice". Mit "Bleeding Edge" wagen sich die Engländer an einen reinen Mehrspieler-Titel, der entfernt an "Overwatch" erinnert. Wir haben die Vier-gegen-vier-Schlachten mehrere Stunden direkt beim Entwickler gespielt und verraten euch, ob der Helden-Shooter das Zeug zum Hit hat.

Was haben eine ältere Dame, die sich nur mithilfe eines Ballons aufrecht halten kann, und ein Zombie mit einer Schlange auf den Schultern gemeinsam? Eigentlich ganz einfach: Es sind zwei der Helden aus dem Team-Shooter "Bleeding Edge". Gespielt haben wir natürlich nicht nur die beiden, sondern jeden der insgesamt zwölf skurrilen Charaktere. Mit welchen davon wir auf einem Event in Cambridge am meisten Spass hatten und was wir von "Bleeding Edge" erwarten, erfahrt ihr in dieser Hands-on-Preview.

Irrsinn im Dutzend

In unseren einleitenden Worten haben wir natürlich nicht ohne Grund zwei der spielbaren Figuren aus "Bleeding Edge" ins Zentrum gerückt. Denn die sind das A und O im Spiel, genau der Bestandteil, mit dem die Qualität des Spielerlebnisses steht oder fällt. Einfallsreich und vielseitig ist das Design der Helden definitiv, die auf die drei Kategorien Damage, Support und Tank aufgeteilt sind. Da wäre etwa Damage-Dealer Nidhöggr, ein Metal-Gitarrist in Lederkluft und vampirartig anmutender Blässe, der seine E-Klampfe kurzerhand wie ein Schwert im Nahkampf einsetzt. Während man jemanden wie ihm, wenigstens was das äussere Erscheinungsbild angeht, womöglich auch in der realen Welt begegnen könnte, ist das etwa bei Mekko ausgeschlossen. Der als Tank klassifizierte Recke ist nämlich ein Delfin, der in einer mit Wasser befüllten Kugel auf der Spitze eines Mech-Unterbaus herumschwimmt.

Screenshot

Die Unterschiede sind aber nicht nur rein äusserlich. Jeder Held verfügt zunächst mal über einen unendlich verwendbaren Standard-Angriff - auf die drei mit einer Cooldown-Zeit versehenen Specials sowie die ultimativen Fähigkeiten gehen wir später noch genauer ein. Während manche Helden wie Ninja Daemon mit ihrem Standard-Angriff nur im Nahkampf austeilen, setzen andere auf Schusswaffen. Da die Reichweite der Schiessprügel stark eingeschränkt ist, hat ein Fernkämpfer aber keinen unfairen Vorteil gegenüber einem Helden, der aus kurzer Distanz angreifen muss. Aufgrund der gravierenden Unterschiede etwa bei Trefferpunkten, Bewegungsgeschwindigkeit und der Art, wie die Charaktere sich bewegen, muss man sich in "Bleeding Edge" in den ersten Spielstunden intensiver mit den Stärken und Schwächen der einzelnen Helden auseinandersetzen, als es etwa in "Overwatch" der Fall ist. Gerade der anfangs seltsam anmutende Kontrast zwischen schnellen Elementen des Kampfes und einer gewissen Trägheit bei grundlegenden Bewegungsabläufen macht "Bleeding Edge" nicht unbedingt einsteigerfreundlich. Auch Ausweichsprünge oder Konter erfordern eine gewisse Eingewöhnungszeit. Diese Aktionen passen zwar an sich gut zur Third-Person-Perspektive, gingen uns aufgrund der teilautomatischen Zielfunktion mit dem Aufschalten auf Gegner aber nicht auf Anhieb leicht von der Hand. Uns gefiel indes Daemon am besten, da er sich von allen Figuren am "gewöhnlichsten" anfühlt. In gewissen Grenzen könnt ihr diese und andere Faktoren aber durch freischaltbare Module anpassen - was übrigens nur mit Ingame-Währung geht. Ninja Theory verspricht, dass es keine Mikrotransaktionen geben wird. Maximal drei dieser Module rüstet ihr pro Charakter aus, wodurch ihr Schaden, Bewegungsgeschwindigkeit oder auch die Cooldown-Zeit für einzelne Fähigkeiten leicht beeinflusst. Gravierende Auswirkungen auf die Spielbalance respektive Vorteile für Spieler, die bereits mehr als andere freigeschaltet haben, erwarten wir aber nicht.

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