eFootball 2022 - Test / Review

Nach dem Update 1.0.0 endlich ein vernünftiger Kick?

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Vom Free-to-Play-Flop zum Meisterschaftskandidaten? Das Update 1.0.0 soll für "eFootball 2022" die Trendwende bringen. Wie gut ist der kostenlose Kick nach der Erweiterung?

Ende September 2021 erschien Konamis Free-to-Play-Fussballspiel "eFootball 2022". Und auch wenn das Rebranding der "Pro Evolution Soccer"-Serie schmerzte, hatten wohl die wenigsten Spieler mit einer derartigen Katastrophe gerechnet.

"eFootball 2022" entpuppte sich nicht nur als der grösste Flop des Jahres 2021, sondern als eines der schwächsten Spiele aller Zeiten. Fachpresse und Spieler ärgerten sich über die miserable Spielmechanik, unzählige Programmfehler, den geringen Umfang und die schwache Technik.

Das Ergebnis waren rekordverdächtig schlechte Nutzerkritiken. Konami versprach Besserung, verschob aber zunächst das grosse Update 1.0.0 um mehrere Monate. Die Erweiterung des kostenlosen Fussballspiels erschien am 14. April 2022, und seit dem 21. April 2022 läuft die erste Saison mitsamt Ingame-Shop.

Überschaubarer Spielumfang und müder Dreamteam-Modus

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Eines sei vorweg gesagt: Für Offline-Spieler oder Sologamer ist "eFootball 2022" nichts. Wer beispielsweise auf die Meisterliga oder individuelle Pokal- und Turnierwettbewerbe hoffte, geht leer aus. Wollt ihr nur ein wenig kicken, tretet ihr im "Authentisch"-Modus mit lediglich neun verfügbaren Mannschaften wie Manchester United oder dem FC Bayern München an. Schade: Es gibt lediglich zwei Schwierigkeitsgrade, und auch die Spiellänge lässt sich aktuell nicht justieren. Immerhin: Wollt ihr nicht gleich in den Dreamteam-Modus einsteigen, könnt ihr euch zunächst an Herausforderungs-Events probieren und dabei etwa mit Teams der spanischen Liga zu Werke gehen.

Das eigentliche Fleisch des kostenlosen Spiels ist allerdings der Dreamteam-Modus. Dieser erinnert an "FIFA Ultimate Team": Ihr stellt euch also ein Team zusammen und tretet dann in verschiedenen Online-Modi gegen andere Teilnehmer an. Was hier direkt auffällt: Es gibt drei Ingame-Währungen: GP-Münzen, die ihr euch etwa im Rahmen von Belohnungen verdient. Dann wären da die pinken "eFootball"-Punkte, die ihr durch konstantes Spielen erhaltet. "eFootball"-Coins könnt ihr dagegen für Echtgeld erstehen. Ein Spieler kostet so etwa 1 Euro bzw. 1 CHF. Hinzu kommen sogenannte Listenverträge, mit denen ihr direkt Kicker verpflichten könnt. "eFootball 2022" gibt sich in der ersten Woche noch spendabel und haut sehr viele Rewards heraus.

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Entsprechend hatten wir kein Problem, uns eine schlagkräftige Truppe zusammenzustellen. Trotzdem: Die Mikrotransaktionen sind omnipräsent und beeinflussen natürlich auch die Spielbalance. Spitzenspieler wie Robert Lewandowski kosten über 1 Million GP-Münzen. Dafür müsste man lange grinden. Mit "eFootball"-Coins dagegen hätte man die Chance auf ähnlich starke Stars, die allerdings zufällig aus dem Angebot gezogen werden.

Störend ist zudem die hässliche, aber vor allem umständliche Menüführung. Gerade beim Aufwerten der Kicker fällt es zu Beginn schwer, den Überblick zu bewahren. Dazu gibt es keine Automatisierungsoptionen, um beispielsweise Bankdrücker zu verbessern. Auch hier gilt: Trainingsspielchen oder andere Details gibt es nicht. Letztlich schiebt ihr nur Zahlen hin und her und wertet so die Talente auf. Eine besondere Rolle nehmen dabei etwa Trainer und der von euch gewählte Spielstil ein. Um einen hohen Spielstilwert zu erreichen, müsst ihr sowohl bei euren Kickern als auch beim Trainer eure bevorzugte Taktik pushen.

Im Dreamteam-Modus geht's zumeist in PvP-Duellen zur Sache. So geht's beispielsweise in Herausforderungs-Events zur Sache - sowohl gegen andere Spieler als auch gegen die KI. Zusätzlich arbeitet ihr euch durch die "eFootball"-Liga oder probiert euch an Freundschaftsspielen. Vor Originalität strotzt Konamis Gratis-Fussballspiel also nicht, aber im Vergleich zum Start ist der Umfang für ein Free-to-Play-Spiel akzeptabel.

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