GTFO - Special

Komplettpaket für Hardcore-Koop-Fans

Artikel Benjamin Braun

Vor ziemlich genau zwei Jahren verliess der aussergewöhnliche Koop-Horror-Shooter "GTFO" den Early Access auf Steam. Nun, wieder mal parallel zu den Game Awards, erscheint die letzte Inhaltserweiterung mit dem grossen Finale. Wir haben es mit den Entwicklern bereits vorab gespielt und unter anderem auch Infos zu einer möglichen Konsolenversion von einem Event in Kopenhagen mitgebracht.

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Ein gutes Horror-Spiel braucht eklige Feinde - und vor allem solche, die eine ernste Gefahr fürs Überleben sind. Ein gutes Koop-Game wiederum zwingt die Spieler zum gemeinsamen Vorgehen, ohne dass es quasi unmöglich ist, die Herausforderung lebend zu überstehen. In "GTFO" kommt beides zusammen, womit dem schwedischen Entwickler 10 Chambers ein erstklassiger Survival-Horror-Shooter für bis zu vier Hardcore-Fans gleichzeitig glückte. Rund vier Jahre nach dem Early-Access-Start auf Steam und zwei Jahre nach dem Launch der Version 1.0 steht ab sofort das letzte Kapitel von "GTFO" bereit. Wir haben das Final Chapter bereits vor ein paar Wochen gemeinsam mit den Entwicklern rund um "Payday: The Heist"-Schöpfer Ulf Andersson gespielt und sind trotz des hohen Schwierigkeitsgrads wie gehabt begeistert.

Gemeinsam in den Abgrund

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Am grundlegenden Spielprinzip von "GTFO" ändert sich mit dem Finale erwartungsgemäss nichts. Ihr steigt wie gehabt mit bis zu drei Mitspielern, was sowohl mit Freunden als auch mit fremden Teilnehmern geht, in einen unterirdischen Komplex ab. Dort lauern gruselige Feinde auf euch, die im direkten Schlagabtausch leicht eurem gesamten Team das Lebenslichtlein auspusten können. Das Gute: Die meisten davon sind praktisch blind, reagieren aber auf den Schein eurer Taschenlampe und auf Geräusche. Wer es clever anstellt, nähert sich ihnen langsam, hält inne, wenn sie anfangen zu pulsieren und aufzuwachen drohen, und versetzen ihnen mit einem aufgeladenen Schlag im Nahkampf einen tödlichen Stoss. Das funktioniert aber oft nur, wenn mehrere oder gar alle Spieler parallel mehrere Gegner auf diese Weise ausschalten. Absprache und direkte Kooperation sind jedoch in so gut wie jeder Situation erforderlich - schon bei der anfänglichen Auswahl des Loadouts. Ein mobiler Automatikgeschützturm ist für die gelegentlichen Abwehrschlachten äusserst nützlich. Einen Umgebungsscanner sollte ebenfalls einer der Recken bei sich tragen. Denn nur damit kann das Team in begrenzter Reichweite sogar durch Wände schauen, um zu prüfen, welche Gefahren im nächsten Raum lauern. Ob ihr es dann wagt oder in den labyrinthartig aufgebauten Umgebungen nach einem womöglich längeren, aber sichereren Weg Ausschau haltet, ist eure gemeinsame Entscheidung.

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Taktische Absprachen sind in "GTFO" aber noch viele weitere notwendig, zudem ist Friendly Fire immer eingeschaltet, sodass ihr euren Kollegen nicht bei einer Abwehrschlacht vor die Flinte laufen solltet. So findet ihr in mit Codeschlössern versehenen Spinden zwar potenziell wichtige Nachschubressourcen, jeder Spieler kann allerdings nur eine Nachschubsorte mitführen - etwa Munition für Haupt- und Sekundärwaffe, Sondermunition für den mobilen Geschützturm und andere Spezialgeräte wie einen Minenleger oder Heilung. Wichtig ist zudem, wie ihr den Kram verteilt. Mangel besteht im Laufe der immer schwieriger werdenden Levels zwar immer, doch die Entscheidung, ob alle ein bisschen Mun oder einer irgendwann vielleicht komplett leergeballert ist, die anderen aber noch grössere Reserven haben, muss getroffen werden und kann sich lohnen oder bitter rächen. Gewisse Routinen entwickeln sich in "GTFO" dabei zweifellos. Die Herausforderung ist allerdings dennoch jedes Mal eine neue. Denn die zunehmend umfangreicheren und schwierigeren Levels werden zum Teil bei jedem Versuch neu ausgewürfelt. Welche Gegner euch erwarten und wo beziehungsweise wie sie oder auch die Nachschubpakete verteilt sind, ist immer anders. Dadurch fühlt sich "GTFO" stets frisch an und verliert auch langfristig nichts von seinem angenehm harten, taktischen und anspruchsvollen Überlebenskampf. Gerade deshalb bleibt es dabei, dass ihr das Spiel am besten zu viert, mindestens aber mit zwei weiteren echten Spielern angeht. Andernfalls braucht ihr es zumindest mit den deutlich kniffligeren optionalen Zusatzzielen in den Levels erst gar nicht versuchen. Theoretisch könnt ihr sogar allein mit drei Bots loslegen. Das funktioniert aufgrund des hohen Teamfokus aber wie gehabt nicht gut, und ihr werdet definitiv häufiger scheitern als mit echten Mitspielern, selbst wenn die auch mal Fehler machen. Das Gute ist jedoch: "GTFO" funktioniert auch mit fremden Teilnehmern solide. Wer innerhalb seines Freundeskreises kein Vierer-Team zusammenbekommt, findet in der Community meist genügend taugliche Mitstreiter.

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