Like a Dragon Gaiden: The Man Who Erased His Name - Test / Review

Kurzes Comeback des Yakuza-Drachen

Test Video olaf.bleich getestet auf PlayStation 5

Noch vor "Like a Dragon: Infinite Wealth" geht die "Yakuza"-Reihe mit dem Spinoff "Like a Dragon Gaiden: The Man Who Erased His Name" in die nächste Runde: Lohnende Bonus-Episode oder allzu kurzer Japan-Trip?

Eigentlich war "Like a Dragon Gaiden: The Man Who Erased His Name" als DLC-Erweiterung für das voraussichtlich im Januar 2024 erscheinende "Like a Dragon: Infinite Wealth" geplant. Doch Entwickler Ryu Ga Gotoku Studio plante um und erarbeitete innerhalb von nur sechs Monaten ein fertiges Produkt. Das ab 9. November 2023 für PC, PlayStation, Xbox One und Xbox Series S/X verfügbare Actionspiel fungiert als Spin-off für die Reihe und soll als idealer Titel für Neueinsteiger der "Yakuza"-Saga dienen.

Spannende, aber kurze Gangster-Action

"Like a Dragon Gaiden: The Man Who Erased His Name" schliesst an die Geschehnisse von "Yakuza 6" an. Kazuma Kiryu täuschte seinen eigenen Tod vor und tauchte daraufhin unter. In der Stadt Sotenbori erledigt er unter dem Decknamen Joryu als Agent der Daidoji-Gangsterbande zweifelhafte Jobs. Aber natürlich bleibt es nicht dabei! Kiryu, äh, Joryu schlittert mitten hinein in den Machtkampf der Kartelle und kriminellen Organisationen. Am Ende der fünf Kapitel umfassenden Kampagne ist die japanische Unterwelt der "Yakuza"-Serie nicht mehr das, was sie einst war. Wir möchten an dieser Stelle aber nicht zu viel verraten, denn im Verlauf der knapp zehn bis zwölf Stunden wartet die Geschichte mit einigen handfesten Überraschungen und Wendungen auf.

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Einen Grossteil eurer Zeit verbringt ihr in Sotenbori und auf dem zur kriminellen Vergnügungsstätte umfunktionierten Container-Schiff "Die Burg". Eine waschechte offene Spielwelt bietet "Like a Dragon Gaiden" also nicht. Trotzdem könnt ihr die Areale frei erkunden. Sotenbori ist eine typische "Yakuza"-Stadt: In den Strassen ziehen marodierende Banden ihre Runden, mit denen ihr euch anlegen könnt. Dazu kommt eine ganze Reihe von Läden, Restaurants und Locations für Freizeitaktivitäten, auf die wir später noch mal eingehen. Auch wenn es nur wenige Minuten dauert, um von einem Ende der Stadt zum anderen zu gelangen, könnt ihr auch in ein Taxi steigen und so die wichtigsten Hotspots in Sekundenschnelle erreichen.

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"Die Burg" ist so etwas wie das schwimmende Schlaraffenland für Gangster, Verrückte und Andersartige. Neben jeder Menge Nebenaktivitäten findet ihr hier das Kolosseum: Hier tretet ihr in Turnieren für Preisgelder an und klettert in wilden Käfigschlachten in der Rangliste nach oben. Sehr unterhaltsam fallen dabei die Teamkämpfe aus: In "Like a Dragon Gaiden" rekrutiert ihr Mitstreiter, rüstet sie auf und führt sie ins Feld. Hier steckt für Enthusiasten eine Menge Substanz drin.

Nicht alle Neuerungen funktionieren

Die Hauptmissionen erzählt "Like a Dragon Gaiden: The Man Who Erased His Name" mit umfangreichen, zum jetzigen Zeitpunkt ausschliesslich im japanischen Originalton verfügbaren Zwischensequenzen. Die Geschichte läuft zunächst vergleichsweise langsam an und stellt neben Joryu vor allem die Allrounderin Akame als prominente Nebendarstellerin vor. Sie ist die Gründerin des Akame-Netzwerks und bekommt dank Kontakten zu den örtlichen Obdachlosen alles mit, was in der Stadt passiert. Im Verlauf müsst ihr euren Status innerhalb des Netzwerks durch das Erledigen von Nebenaufgaben verbessern, könnt selbst die Organisation erweitern oder von Akame umfangreiche Sidequests erhalten. Das Akame-Netzwerk ist neben der Kampagne und dem Kolosseum die dritte Säule innerhalb der Progression von "Like a Dragon Gaiden: The Man Who Erased His Name".

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Was sich launig anhört, hatte im Test der PS5-Version auch einige Längen. Besagte Säulen gehen nämlich einher mit dem monotonen Aufstufen des eigenen Charakterprofils. Beispielsweise müsst ihr eine bestimmte Stufe im Akame-Netzwerk erreichen und zu diesem Zweck kleine und grosse Aufgaben erfüllen. In den Strassen trefft ihr immer wieder auf hilfebedürftige Mitbürger: Mal müsst ihr sie mit roher Gewalt vor Gangstern retten, mal holt ihr verlorene Gegenstände mit eurem Elektrolasso wieder ein und mal bringt ihr ihnen Essen oder andere Gegenstände. Die Spannung hält sich abseits der grösseren, mehrstufigen Aufträge in Grenzen.

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