NHL 24 - Vorschau / Preview

Die erhoffte Serienrevolution?

Vorschau Video Benjamin Braun

Mit innovativer Goalie-Ermüdung, Instinkt- und Team-Druck-System erhöht EA Vancouver dieses Jahr den Realismus der "NHL"-Serie deutlich. Aber auch sonst gibt es etliche Neuerungen auf dem Eis und abseits des Eises, die "NHL 24" zum bislang besten Teil der Reihe machen könnten.

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Als die "NHL"-Reihe vor zwei Jahren auf die Frostbite Engine wechselte, hatten viele Spieler spätestens in "NHL 23 (Test)" auf drastische Gameplay-Neuerungen spekuliert. Während sie im vergangenen Jahr noch weitgehend ausblieben, führt Entwickler EA Vancouver in "NHL 24" eine ganze Reihe neuer Features ein, von denen zwei besonders herausstechen. Wir waren für euch im Rahmen des sogenannten Community Days beim Hersteller vor Ort. Dabei konnten wir den neuen Teil auf der PS5 ausführlich anspielen und die Entwickler mit unseren Fragen löchern.

Der Goalie im Zentrum

Die grösste und vielleicht wichtigste Neuerung von "NHL 24" ist das neue Torhüter-System, das ein zentraler Teil der sogenannten Exhaust Engine ist. Wie der Name bereits andeutet, verbraucht der Goalie hier also konkret besonders realistisch Ausdauer und kann von euch förmlich müdegespielt werden. Das gelingt durch Schüsse auf sein Tor, aber schon allein dadurch, dass ihr euch in der Angriffszone befindet, was der Torhüter entsprechend zum Anlass nimmt, seine kräftezehrende geduckte Position einzunehmen, um möglichst effektiv auf die Aktionen des Gegners reagieren zu können. Ist der Goalie entsprechend aus der Puste, sinkt seine Reaktionsgeschwindigkeit. Den Puck zu fangen oder wenigstens entscheidend abzuwehren, wird für ihn also schwieriger, was es euch als Angreifer potenzieller leichter macht, das Spielgerät in die Maschen zu dreschen. Dadurch fielen, wenigstens bei uns, nicht zwingend mehr Tore, was auch daran liegt, dass sowohl wir als auch die Gegner bei einer solchen Ermüdung gezielt Timeouts nutzen, die die Energieleiste der Goalies wieder (nahezu) vollständig aufladen.

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Aber wir bemerkten gerade in den ersten paar Partien schnell, dass wir mit unserer Defensivarbeit deutlich stärker darauf achten müssen, unseren eigenen Goalie zu entlasten, damit er nicht so schnell abbaut und zum Fliegenfänger wird. Das reduziert entsprechend keineswegs den Fokus auf ein schnelles Offensivspiel, aber ihr müsst merklich mehr darauf achten, euch nicht zu sehr vom Gegner unter Druck setzen zu lassen. So wie das beim allgemein hohen, in "NHL 24" nochmals gestiegenen Spieltempo auch im echten Eishockey der Fall ist. Bemerkenswert am neuen Torhüter-System - wobei ihr den Torhüter auch in der Karriere separat steuern könnt und dabei das neue Instinkt-Feature nutzt, um geschossene Pucks abzufangen - ist, dass die Leistung der Goalies unabhängig von der allgemein gewählten KI-Stufe ist. Egal ob ihr also auf "Rookie" startet, gleich die höchste Einstellung oder eine dazwischen wählt: Der Torhüter hat eine feste Spielstärke. Wie uns Chris Haluke, Game-Director von "NHL 24", im Interview sagt, hätte man das System durchaus auch für die unterschiedlichen Schwierigkeitsgrade zusätzlich anpassen können. Die Macher halten das System allerdings für so realistisch, dass es reicht, wenn bei höheren Schwierigkeitsgraden lediglich die KI-Leistung der Feldspieler entsprechend ansteigt. Das ist indes eine Einschätzung, die wir unterschreiben würden. Ob das neue System "NHL 24" insgesamt anspruchsvoller für die Spieler macht - also ob Einsteiger es eher dazu nutzen können, den Abstand zu den Pros zu verkürzen - oder die Schwierigkeit gar steigern wird, da ist sich Chris selbst nicht ganz sicher. Die Zeit werde es zeigen.

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