Outcast: A New Beginning - Test / Review

Mit Jetpack nach Adelpha

Test Video Benjamin Braun getestet auf PlayStation 5

Berauschend fiel die erste Rückkehr des Gaming-Klassikers "Outcast" im Jahr 2017 nicht unbedingt aus. Nun kehrt Hauptheld Cutter Slade zum dritten Mal in die Alienwelt Adelpha zurück. Besonders grafisch und atmosphärisch macht das Open-World-Spiel einiges her. Technische Probleme und angestaubte Design-Elemente zehren aber erneut am Spielspass. Warum uns das vergleichsweise nonlineare Action-RPG dennoch viel Freude macht und sich auch für euch lohnen könnte, verrät unser Test.

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Beim Blick auf Flora und Fauna oder im Gespräch mit den Talanern, den Ur-Einwohnern des fremden Planeten Adelpha, haben vermutlich die meisten ein Déjà-vu-Erlebnis. Denn die Welt von "Outcast" versprüht tonnenweise sehr ähnliche Vibes wie Pandora aus James Camerons "Avatar"-Reihe. In "Outcast - A New Beginning", dem (zählt man das Remake "Second Contact" mit) nunmehr dritten Teil der 1999 gestarteten legendären Action-Adventure-Reihe, sind die Gemeinsamkeiten noch ein bisschen grösser. Als Hauptfigur Cutter Slade via Dimensionstor erneut Adelpha erreicht, haben die Menschen eine Invasion auf dem fremden Planeten gestartet und drohen, die Talaner und deren Welt zu zerstören. Angetrieben von seinem Wunsch, zurück zu seiner Familie auf der Erde zu kommen, verbündet er sich mit den liebenswerten Aliens, sammelt Rotz von vogelartigen Kreaturen zur Bierherstellung oder zerlegt mit seinen Knarren die Kampfdroiden der Menschen in ihre Einzelteile. Der Freiraum bei der Erkundung der Welt und bei der Erfüllung der vielfältigen Aufgaben wird im Open-World-Rollenspiel des belgischen Entwicklers Appeal grossgeschrieben. Ob Fans der Reihe und Freunde von Action-RPGs im Allgemeinen auf ihre Kosten kommen oder sich mehr über die Schattenseiten des Abenteuers ärgern müssen, haben wir anhand der PS5-Version für euch herausgefunden.

Viel Freiraum, viel Hin und Her

"Outcast - A New Beginning" spielt rund 20 Jahre nach den Ereignissen des ersten Teils beziehungsweise des 2017 veröffentlichten Remakes "Outcast: Second Contact". Der Einstieg ist wie üblich strikt linear angelegt. Nach dem relativ kurzen Prolog steht euch die angenehm grosse, jedoch nicht überdimensionierte Welt aber mehr oder weniger komplett zur freien Erkundung offen. Ein bisschen müsst ihr zwar noch im Startdorf Emea erledigen, danach steht es euch allerdings komplett frei, in welchem der sechs Dörfer ihr als Erstes, Zweites oder Drittes die Gunst der Talaner und als Beweis dafür das sogenannte Daromôn erlangen wollt. Nun, so ganz stimmt das nicht, denn die Quests der einzelnen Dörfer sind immer wieder eng miteinander verzahnt. Um ein rätselhaftes Flugwesen namens Galenta grosszuziehen, das ihr über die Hauptquest in Emea erhaltet, müsst ihr auch mal in den benachbarten Ort gehen, um eine geeignete Nahrungsquelle aufzutun, oder sogar einer Handvoll der Vogelwesen Twôn-Ha Geleitschutz geben und sie nach Emea führen.

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Outcast - A New Beginning

An sich ist das gut gemacht, zumal diese Vernetzung eben im wahrsten Sinne des Wortes die Spielwelt verbindet. Ein wenig übertreibt Appeal es damit insgesamt dann aber doch. So gibt es bisweilen Quests, in denen ihr lediglich für einen Dialog mit einem NPC in ein anderes Dorf reisen müsst, damit es weitergeht. Dann erstattet ihr beim eigentlichen Auftraggeber Bericht und müsst dann nochmals zurück, um mit besagtem NPC zu sprechen. Das geht dank der leicht freischaltbaren Schnellreise-Punkte zwar relativ fix, doch so sehr muss einem das Spiel seine Quest-Struktur dann auch nicht vor Augen führen. Komplett abschliessen müsst ihr die Dörfer allerdings nicht, um das Daromôn und damit auch ein aktiv im Kampf nutzbares Extra (wie den genannten Galenta), ein Lockmittel für Insektenschwärme oder ein Garondar genanntes Wesen, das entfernt an die gefrässigen Biester aus "Tremors: Im Land der Raketenwürmer" erinnert, freizuschalten. Die Daromôn, die Zeichen der Verbundenheit sind, stellen aber nur einen Baustein dar, um die finalen Quests freizuschalten. Sukzessiv werden darüber hinaus so etwas wie Aussenposten zugänglich, die zuvor von einem undurchdringlichen Energieschild hermetisch abgeriegelt werden. Erst wenn ihr alle zerstört habt, könnt ihr euch dem finalen Abschnitt stellen. Zwischendrin schaltet ihr etwas undurchsichtig durch allgemeine Fortschritte in diesen Bereichen andere Hauptmissionen frei, darunter auch Bosskämpfe. Die notwendige Spielzeit für den Story-Abschluss kann stark schwanken, zumal in der Welt unzählige optionale Quests verfügbar sind. Mit 20 Stunden könnt ihr aber mindestens rechnen. Bei 30 oder 35 Stunden dürften sich die meisten hingegen langsam in Richtung 100-Prozent-Abschluss bewegen.

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Outcast - A New Beginning

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