A Plague Tale: Requiem - Test / Review

Noch besser als Teil 1!

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Der Vorgänger war einer der Überraschungs-Hits des Jahres 2019. Nun setzt das sympathische Geschwisterpaar Amicia und Hugo de Rune ihr Abenteuer durchs pestverseuchte Frankreich fort und legt dabei in nahezu allen Bereichen zu. Wo die Stärken, aber auch die Schwächen des Action-Adventures liegen, erfahrt ihr in unserem Test.

Unsere Aufmerksamkeit hatte "A Plague Tale: Innocence" bereits gut zwei Jahre vor dem Launch im Mai 2019. Dass der erste komplett selbst entwickelte Titel der französischen Spieleschmiede Asobo Studio ("Microsoft Flight Simulator") jedoch so stark werden würde, war dennoch eine äusserst positive Überraschung. Bei "A Plague Tale: Requiem" sind die Erwartungen der Fans nun natürlich umso höher. Wie sich im Test zeigt, können die Franzosen selbigen gerecht werden, obwohl uns das Action-Adventure nicht in allen Punkten restlos überzeugt.

Brüderchen und Schwesterchen

Die Handlung von "A Plague Tale: Requiem" setzt ungefähr sechs Monate nach den Ereignissen des Vorgängers ein. Die adeligen Halbwaisen Amicia und Hugo de Rune sind immer noch auf der Flucht vor der Inquisition und den in Massen auftretenden Pestratten, die wie eine wandelnde Naturkatastrophe ganz Landstriche verwüsten. Spielte die von den Nagern verbreitete Pest im Vorgänger noch eine vergleichsweise zentrale Rolle, rückt dieser historische Bezugspunkt der Geschichte in "Requiem" noch etwas weiter in den Hintergrund. Übernatürliche Elemente wie Hugos Krankheit, durch die er eine direkte Verbindung zu den Rattenschwärmen besitzt, legen klar an Gewicht zu. Der eigentliche erzählerische Schwerpunkt liegt aber wie gehabt auf den beiden Haupthelden, ihrem gemeinsamen Überlebenskampf und ihrer Beziehung zueinander, die aus hier nicht näher beschriebenen Gründen aus den Fugen zu geraten droht.

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Ähnlich wie im Vorgänger, wobei die meisten Spieler auch ohne Vorkenntnisse gut ins Abenteuer hineinfinden können sollten, gelingt es Entwickler Asobo exzellent, dass sich die Gefühlslagen der Figuren direkt auf uns übertragen. Das gilt für bedrohliche Momente bei der Konfrontation mit den mörderischen Ordenskriegern oder todbringenden Ratten genauso wie für heitere Situationen. Wenn Amicia und Hugo etwa Hand in Hand durch die wunderschöne Landschaft laufen und an einem Flussbett ein paar Frösche beobachten, spürt auch der Spieler ihre Unbeschwertheit und wird ähnlich wie die beiden Protagonisten wenige Minuten später wieder auf den Boden der finsteren Realität zurückgeholt. Genau von diesem Wechselbad der Gefühle, aber auch dank der audiovisuell hochwertigen Präsentation inklusive einmal mehr erstklassiger (deutscher) Sprecher lebt die dichte Atmosphäre von "Requiem". Die Story selbst, die nicht immer mit glaubwürdigen Wendungen aufwartet, gibt letztlich lediglich den äusseren Rahmen vor, der zu den Spannungsspitzen hinleitet - was wir übrigens genauso wie beim Vorgänger keineswegs negativ meinen. Erzählerisch legt das Sequel trotz dieser Parallele zum ersten Teil indes insgesamt jedoch zu, auch da diesmal das Ende mehr Sinn ergibt als in "Innocence".

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