Islands of Insight - Test / Review

Rätselspass als Open-World-Abenteuer?

Test Video Joel Kogler getestet auf PC

Nachdem Rätselspiele in der Ära der Point-&-Click-Adventures das dominante Genre waren, übernahmen mit dem FPS-Genre actionreichere Titel das Rampenlicht. Doch "Portal" zeigte 2007, dass auch Rätsel-Games es in den Mainstream schaffen können. Für ihr neues Werk "Islands of Insight" hat sich Lunark Studios von einigen der grössten Legenden inspirieren lassen. "Portal", "The Witness" und "The Legend of Zelda" gehören alle zu den Einflüssen, die der Entwickler nennt. Daraus soll ein Hybrid aus Open-World-Erkundung, Rätsel und MMOG entstehen. Wir haben uns "Islands of Insight" bereits angeschaut, konnten aber aufgrund des Vorabzugriffs die Multiplayer-Komponente nicht testen.

Mal kurz die Welt retten

"Islands of Insight" ist nicht nur ein Spiel voller kleiner und grosser Rätsel, sondern selbst Elemente wie die Geschichte werden als Puzzle aus verschiedenen kleinen Fragmenten präsentiert. Nachdem ihr euren Avatar erstellt habt, werdet ihr auf eine weitläufige Welt aus schwebenden Inseln losgelassen. Hier könnt ihr euch zunächst mit den ersten, noch sehr einfachen Rätsel-Arten vertraut machen. Ihr erfahrt aber auch von einer Bedrohung, die eure Welt langsam in Vergessenheit geraten lässt. Als Wächter müsst ihr also die Fäden des Universums neu verknüpfen, um den Zerfall dieser idyllischen Landschaften zu verhindern.

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Zwar wird die Hintergrundgeschichte hin und wieder mit optionalen Einblicken in Form von Text-Aufzeichnungen weitererzählt, ein wirklicher Fokus des Spiels ist die Narrative aber nicht. Selbst auf der Steam-Seite der Entwickler wird die Story mit keinem Satz erwähnt. Das ist auch gut so, denn selbst nach zig Stunden, in denen wir uns durch die Welt von "Islands of Insight" gerätselt haben, können wir uns kaum an den Kontext erinnern. Wer einen ausgeklügelten Charakter mit tiefer Motivation sucht, ist hier definitiv falsch.

Gewagter Genre-Mix

Stattdessen liegt hier der Fokus auf drei Säulen: Erkundung, Rätsel und spielerische Freiheit. Es gibt zwar eine Kampagne, die euch mit Missionszielen durch die Welt und zu den Dungeon-ähnlichen Enklaven leitet, ihr seid aber nach dem Tutorial frei, die grossen Inseln nach eigenem Gutdünken zu erkunden. Ihr bewegt euch entweder aus First oder Third Person durch die Spielwelt und interagiert mit den alle paar Meter verteilten Rätseln. Im Spielverlauf schaltet ihr ausserdem zusätzliche Bewegungsmöglichkeiten wie einen aufgeladenen Sprung oder Flügel zum eleganten Gleiten frei, wodurch ihr Zugang zu neuen Orten erhaltet.

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Das Designprinzip, dem Spieler alle 15 Sekunden eine neue Herausforderung vorzusetzen, könnte schnell zu einer lästigen Dauerbeschallung führen. "The Witness" konnte einige Spieler beispielsweise deshalb nicht überzeugen, weil die Linien-Puzzles sich im Verlauf nicht genug weiterentwickelten. Auch "Islands of Insight" hat einen ähnlichen Puzzle-Typ gleich zu Beginn, bei dem wir auf einem Raster entweder weisse oder schwarze Blöcke einfüllen, um bestimmte Bedingungen zu erfüllen. Dies ist aber nur einer von 24 verschiedenen Rätseltypen, die sich alle konstant abwechseln. Viele dieser Aufgaben löst ihr nicht auf einem separaten Interface, sondern direkt in der Welt, beispielsweise wenn ihr so stehen müsst, dass ihr zwei zusammengehörige Symbole in eurer Sichtlinie vereint.

Dadurch, dass so viele Puzzles mit eurer Perspektive spielen, fühlt sich die Spielwelt nicht künstlich oder überladen an, sondern lockt euch, jede Ecke genau zu betrachten, um vielleicht den richtigen Winkel auf ein neues Rätsel zu erhaschen.

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