RoboCop: Rogue City - Test / Review

Charmanter Fanservice mit technischen Macken

Test josef.erl getestet auf PlayStation 5

"RoboCop: Rogue City" startet mit einer furiosen Actioneinlage, die an klassische Einer-gegen-alle-Shooter erinnert: Die durchgeknallten "Torch Heads" nehmen einen ganzen Fernsehsender als Geisel und töten wahllos Menschen. Da die Punk-Gang nicht verhandeln will, kann nur einer helfen: RoboCop - halb Mensch, halb Maschine, ganz Bulle.

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Als Ein-Mann-Armee stampft ihr mit grossen Schritten durch die Lobby des Senders und ballert alles nieder, was sich euch in den Weg stellt. Auch wenn dieser Eröffnungsabschnitt ein klares Bild zu zeichnen scheint, ist "RoboCop: Rogue City" mehr als nur ein linearer Oldschool-Shooter mit kultiger Lizenz.

Gemächlich, aber mit viel Wucht

Aber bleiben wir zunächst bei der Action. "RoboCop: Rogue City" spielt sich anders als aktuelle Vertreter des Genres. Der Cyborg mit menschlichen Zügen legt ein sehr gemächliches Tempo an den Tag. Selbst wenn ihr die Sprint-Taste drückt, fühlt es sich eher wie schnelles Gehen an. Diese Trägheit ist zwar etwas gewöhnungsbedürftig, passt jedoch perfekt zum Charakter - genauso wie die Kugelschwamm-Eigenschaften des Helden. RoboCop ist seinen menschlichen Gegnern weit überlegen und kann einiges einstecken, sodass das Gameplay nicht darauf ausgelegt ist, dem Kugelhagel der heranstürmenden Gangmitglieder auszuweichen. Ihr könnt euch nicht ducken, ausweichen oder aus der Deckung schiessen. Stattdessen marschiert ihr mitten ins Geschehen und walzt alles nieder. Als Standardwaffe steht euch die aus den Filmen bekannte, ikonische Auto-9 zur Verfügung, die von Anfang an mit einem unendlichen Munitionsvorrat gesegnet ist.

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Später könnt ihr die mächtige Pistole durch kleine Puzzles aufrüsten. Dazu müssen auf einer Platine Schalter mit bestimmten Werten so platziert werden, dass der Strom zu den richtigen Knoten fliesst. Diese wiederum stehen für Eigenschaften wie Streuung, Nachladegeschwindigkeit oder Waffenschaden und werden bei Erfolg um die Schalterwerte verbessert. Hinzu kommen Boni wie panzerbrechende Munition, Dauerfeuer oder unendliche Magazinkapazität. Die Platinen können jederzeit gewechselt werden. Da im Laufe des Spiels auch die Gegnervielfalt zunimmt, könnt ihr die Auto-9 immer an die Umgebung anpassen. Das System ist allerdings nicht allzu tiefgreifend, sodass ihr auch ohne grosse Anpassungen gut durch das Spiel kommt.

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Heruntergefallene Waffen lassen sich einsammeln, allerdings dürft ihr immer nur eine zusätzliche Wumme mit euch führen. Das Arsenal umfasst von der Uzi über die Schrotflinte bis hin zum Raketenwerfer alles, was das Shooter-Herz begehrt. Besonders kreativ ist das zwar nicht, dafür überzeugt das Gunplay umso mehr. Das Waffen-Feedback ist wuchtig, Schusswechsel und Explosionen haben ordentlich Wumms, und Gegner reagieren herrlich übertrieben auf Treffer. Bildschirmfüllende Blutfontänen, zerberstende Gliedmassen und halbierte Schädel - in Sachen Gore ist "Rogue City" nicht zimperlich. Dabei bleibt die Gewaltdarstellung mit meterweit fliegenden Ragdolls stets auf einem überzeichneten, comichaften Niveau. Auch die Umgebung wird in die Gefechte mit einbezogen. Einschlagende Projektile lassen Betonpfeiler bersten, sprengen Fahrzeuge oder reissen ganze Wände ein. Herrlich!

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