Samsung T9 (SSD) - Hardware-Special

How-To: ProRes-Videos in 4K, 60fps auf dem iPhone aufzeichnen

Hardware: Test Beat Küttel

Gibt es in der heutigen Tech-Welt etwas Nervigeres, als wenn einem der Speicherplatz ausgeht? Eben. Zum Glück existieren aber vielfältige Lösungen. Je nach Szenario kann auch eine externe SSD passend sein. Wir schauen uns heute die T9, das High-End-Modell von Samsung, genauer an und gehen dabei speziell auf das Zusammenspiel mit dem iPhone ein – vor allem hinsichtlich Videoaufnahme.

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Klar, für externe Festplatten und SSDs gibt es diverse Anwendungsmöglichkeiten. Aus diesem Grund hat unser Sönke vor einigen Monaten bereits ein Review zur T9 verfasst, das ihr hier nachlesen könnt. Zwar werden wir noch mal kurz einige Eckdaten erwähnen, doch ansonsten konzentrieren wir uns auf das Zusammenspiel mit Smartphones, also auf eine ganz bestimmte Nische.

Wieso, weshalb, warum?

Doch aus welchem Grund sollte man überhaupt eine SSD mit seinem Smartphone koppeln? Gute Frage. Nehmen wir mal das iPhone 15 Pro als Beispiel: Wer trotz des Pro-Anhängels eher ein "normaler" Nutzer ist, der nicht Unmengen an schnellem (zusätzlichen) Speicher benötigt, wird sicherlich mit dem Onboard-Speicher und den Möglichkeiten zur Auslagerung in die iCloud glücklich werden. Doch es gibt vor allem eine Klientel, die sich eine immer grösser werdende iPhone-Nische zu eigen gemacht hat: Video-Creator.

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Gerade die hier angesprochenen iPhone-Pro-Modelle bieten tolle Features und Möglichkeiten für Filmemacher, so etwa die Möglichkeit, Aufnahmen direkt und ohne Umweg auf eine SSD wie die Samsung T9 zu speichern. Das ist einerseits natürlich sehr praktisch für die weitere Verarbeitung, andererseits kann es auch sehr schnell eine Lösung werden, an der kaum ein Weg vorbeiführt. Denn wie wir alle wissen, war und ist es bei iPhones nicht möglich, mittels microSD-Karte oder anderer platzsparender Optionen nachzurüsten. Unschön, doch mittlerweile auch bei anderen Herstellern Standard.

Immerhin existiert nun aber, USB-C sei Dank, eine einfache, schnelle Möglichkeit für alle iPhone-Filmemacher da draussen. Derzeit müsst ihr Apple ProRes nutzen, wenn ihr direkt auf die via USB-C angeschlossene T9 aufzeichnen wollt. Und wie erwähnt, ist man da schnell dankbar für die Geschwindigkeit und den zusätzlichen Platz. Wer hier nämlich in 1080p und 30 fps sowie bei aktiviertem HDR aufzeichnet, verbraucht pro Minute (!) jenseits der 1,5 GB. Wollt ihr auf 4K bei 60 fps hochgehen, führt sogar kein Weg am externen Speicher vorbei, da das iPhone die Option sonst schlicht nicht anbietet. 6 GB pro Minute oder mehr kommen da dann ohne Probleme zusammen.

So funktioniert's

Einige Sachen gilt es zu beachten, wenn ihr die Samsung T9 (oder natürlich auch andere SSDs) im Zusammenspiel mit eurem iPhone 15 Pro oder Pro Max zur Videoaufzeichnung nutzen wollt. Nachdem die SSD in exFAT formatiert ist, müsst ihr zuerst Apple ProRes auf dem iPhone aktivieren. Dies erledigt ihr, indem ihr die "Einstellungen"-App öffnet und dort dann auf die Kamera geht. Weiter geht es bei "Formate", wo ihr unten Apple ProRes finden und aktivieren könnt. Das wäre also geschafft. Wenn ihr nun die Kamera-App öffnet und auf "Video" geht, entdeckt ihr oben die ProRes-Option, die ihr durch einfaches Antippen aktivieren und deaktivieren könnt. Wie gesagt kann es hier je nach sonstigen Einstellungen dazu kommen, dass ihr darauf hingewiesen werdet, doch bitte ein externes Speichermedium anzuschliessen, um überhaupt fortfahren zu können.

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Das war es im Grossen und Ganzen schon. Beim Aufnehmen von Videos ist zudem ein dezenter USB-C-Hinweis vorhanden, dass die Daten derzeit auf die SSD wandern und nicht auf dem iPhone 15 Pro (Max) gespeichert werden.

Um eure Videos (oder andere auf der SSD befindliche Inhalte) anzusehen, öffnet ihr auf dem iPhone die "Dateien"-App, in der die T9 aufgelistet ist und entsprechend auch die Videos und anderen Dateien, die darauf gespeichert sind. Natürlich könnt ihr problemlos zwischen Smartphone und PC oder Mac hin und her wechseln, die benötigten Kabel (USB-C zu USB-C und USB-C zu USB-A) sind erfreulicherweise im Lieferumfang enthalten. Selbstverständlich lassen sich die Daten auch auf eurem Smart-TV (oder anderen Geräten) anzeigen und abspielen, solange dieser die Formate unterstützt.

Erfahrungen und Fazit

SSD ist eben nicht gleich SSD. Gerade, wenn man mit grossen Dateien hantiert, wird dies offensichtlich. Besonders bei sehr grossen (Video-)Dateien zeigt die T9 hier sogar im direkten In-House-Vergleich mit der T7, weshalb sie auch preislich im Premiumsegment angesiedelt ist. Allerdings reden wir hier schon von Datenmengen jenseits der 100 GB, bei weniger ist der Geschwindigkeitsunterschied wohl für die meisten zu vernachlässigen. Dennoch ist es beeindruckend, wie die T9 in Minutenschnelle dutzende GB hin und her schaufelt. Mit USB-C 3.2 Gen 2x2 sowie Lese- und Schreibgeschwindigkeiten von bis zu 2'000 MB/s ist man für die Zukunft gerüstet. Der einzige Flaschenhals wäre also die Speicherkapazität der T9 selber. Das von uns getestete Exemplar hat ein Fassungsvermögen von 2 TB - Versionen mit 1 und 4 TB sind ebenfalls erhältlich. Das ist zwar durchaus eine ganze Menge, doch wie eben beschrieben füllen gerade die hier behandelten Videodateien in entsprechenden Formaten die SSD sehr schnell.

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Wie erwähnt, wird für die Qualität und Leistung ein vergleichsweise hoher Preis fällig. Das 1-TB-Modell bekommt man mit etwas Glück für rund 100 CHF, während für die 4-TB-Version ca. 300 CHF fällig sind. Ja, die T9 ist das durchaus wert, da sie blitzschnell, handlich und toll verarbeitet ist, aber für normale Backup-Aktivitäten oder das Zwischenlagern von Daten ist in aller Regel auch ein etwas langsameres (dafür aber günstigeres) Modell ausreichend. Kurzum: Die T9 ist der Formel-1-Bolide unter den SSDs, gleichzeitig jedoch auch ganz klar ein Nischenprodukt - eben beispielsweise für iPhone-Filmer, die keine Abstriche bei der Videoqualität und der darauffolgenden Verarbeitung machen und dazu eine SSD nutzen möchten, die diese Ansprüche locker stemmen kann. Denn das macht die Samsung-SSD wirklich top und ist dabei deutlich schneller als ihr Vorgänger T7.

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Selbstverständlich lässt sich die T9 auch mit Android-Smartphones (etwa aus dem Hause Samsung) bestens nutzen. Wir hatten aber als High-End-Phone ein iPhone 15 Pro Max im Einsatz und erklären daher der Übersicht halber die einzelnen Schritte auf ein Endgerät bezogen.

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