Villen des Wahnsinns: Zweite Edition (Brettspiele) - Test / Review

Videospiel zum Anfassen

Test Joel Kogler getestet auf Brettspiele

Kaum eine "Marke" wurde so oft in Brettspielen umgesetzt wie die Horrorgeschichten von H. P. Lovecraft. Besonders die "Arkham Files"-Reihe des Asmodee-Verlags lädt mit Titeln wie "Arkham Horror", "Eldrich Horror" und "Ältere Zeichen" zum Eintauchen in die schaurig schöne Welt des kosmischen Horrors ein. Die Spieler der "Arkham Files"-Serie sind zwar oft spielerisch verschieden, teilen sich aber gewisse Konzepte und Designelemente. So finden sich bestimmte Charaktere in verschiedenen Spielen wieder. Auch gewisse Gegenstände begleiten uns von Spiel zu Spiel.

Vom Dungeon-Crawler zum Horror-Epos

"Villen des Wahnsinns: Zweite Edition" gehört bereits zu den älteren Spielen der Reihe, taucht aber noch heute immer wieder in Brettspiel-Charts auf. Mit der ersten Edition von "Villen des Wahnsinns" hat die neue Box allerdings nur wenig zu tun. Der Vorgänger ist ein klassischer Dungeon-Crawler mit Lovecraft-Setting, bei dem bis zu vier Spieler gegen einen Spielleiter in verschiedenen Szenarien antreten. "Villen des Wahnsinns: Zweite Edition" ersetzt den menschlichen Spielleiter mit einer kostenlosen App auf Tablets und Laptops und nutzt diese Neuerung, um einen grösseren Fokus auf die interaktive Geschichte zu legen.

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Im Grundspiel von "Villen des Wahnsinns: Zweite Edition" könnt ihr euch allein oder mit bis zu vier weiteren Mitspielern auf vier verschiedene Abenteuer begeben. Das klingt zunächst nicht nach viel, doch selbst das kürzeste Szenario beansprucht rund zwei Stunden eurer Zeit. Im längsten Szenario des Grundspiels bewegt ihr euch frei durch verschiedene Stadtteile der fiktiven Stadt Arkham und versucht Kultisten zu enttarnen, bevor sie ihre finstere Pläne in die Tat umsetzen können. Dabei müsst ihr mit gut sechs bis acht Stunden Spielzeit rechnen. Dank der App gibt es aber auch immer wieder Punkte in eurem Abenteuer, wo ihr das Game unterbrechen könnt und sich die App euren Fortschritt für euch merkt.

Zusammen gegen die dunklen Horden

Jedes Szenario bietet dabei nicht nur eine eigene Geschichte, die ihr Stück für Stück entdeckt, sondern auch eigene Spielmechaniken und Ideen. Das kürzeste Szenario ist dabei am traditionellsten und lässt euch eine Villa nach verschiedenen Hinweisen durchsuchen, nachdem der Besitzer auf mysteriöse Art verschwunden ist. Bei einem anderen Abenteuer versucht ihr aufzuklären, wieso ein Fischerdorf dem Wahnsinn verfallen ist, und müsst den wandernden Horden an wütenden Dorfbewohnern ausweichen. Um den Wiederspielwert zu erhöhen, gibt es für jedes Szenario mehrere Varianten mit verschiedenen Monstern, Layouts und teilweise sogar unterschiedlichen Lösungen für Rätsel. Der Grundaufbau bleibt aber über alle Abenteuer hinweg gleich: Ihr interagiert mit verschiedenen Punkten auf der Karte, müsst dort Würfelproben oder Minispiele bestehen und bekämpft gelegentlich Monster und Kultisten. Dabei arbeitet ihr stets gegen eine unsichtbare Uhr, die eurer physischen und mentalen Gesundheit mit stärker werdenden Angriffen zwischen den Spielzügen zusetzt.

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Oftmals enden die Szenarien in einem Bosskampf gegen eine der grösseren Miniaturen. Hier müsst ihr Items, die ihr beim Erkunden gefunden habt, einsetzen. Auch die Hinweise, die ihr sammelt, offenbaren hier meist Schwächen oder lassen euch Kämpfe komplett umgehen.

Spielerisch ist "Villen des Wahnsinns: Zweite Edition" sehr simpel gehalten. Das Setup wird komplett von der App instruiert. Ihr müsst lediglich den Anweisungen der App folgen und baut so die digitale Karte mit den physischen Komponenten nach. Lediglich die Monster und Spielfiguren werden nur physisch dargestellt. Während Gegner sich nach Vorgabe der App beispielsweise in Richtung des nächsten oder schwächsten Spielers bewegen, seid ihr für die Bewegung eures Helden selbst verantwortlich. In einem Spielzug können Spieler zwei Aktionen ausführen, dazu zählen Angriffe, Bewegungen und Interaktionen mit der Spielwelt. Bei Türen, Interaktionen und Feinden wird die Aktion über die App bestätigt, und alles Weitere wird via App erklärt. Damit hat "Villen des Wahnsinns: Zweite Edition" eine niedrigere Einstiegshürde als viele andere Kampagnen-Spiele.

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