GTA mit Kutschen oder doch ein neues Spiel?
Kutschen sind nicht nur eine Spielmechanik, sondern die zentrale Mechanik von "Syndicate". Anders als in Paris gibt es in den Londoner Vierteln keine riesigen Menschenaufläufe, ihr könnt also nicht mehr so leicht mit der Umgebung verschmelzen. Stattdessen zieht ihr euch jetzt per Knopfdruck an Bord einer Kutsche, wenn euch gerade die Bobbys der Polizei verfolgen. Mal habt ihr Glück und die Ladies an Bord sind amüsiert, mal Pech, sie schreien und ihr müsst fliehen. Oder euch auf den Kutschbock schwingen, den Fahrer runterkicken und mit der Lady an Bord davon preschen. Spannend: es gibt sehr viele unterschiedliche Kutschenmodelle aus diversen Materialien und jedes hat ein Schadensmodell. Eine klassische Holzkutsche hält nur eine bestimmte Menge an Rammmanövern und Crashes aus, ansonsten reisst vielleicht eine Tür ab oder erlebt ihr einen Achsenbruch.
Ein Gefangenentransport mit Metallverschlag hingegen hält sehr viel mehr aus, ist dafür aber nicht so schnell.
Genau wie in "GTA 5" habt ihr meist freie "Fahrzeug"-Wahl und müsst euch gut überlegen, ob ihr lieber auf Sicherheit spielen wollt und dafür weniger Agilität in Kauf nehmt oder eher auf mehr Pferdestärken – im wahrsten Sinne des Wortes, denn es gibt Kutschen mit einem, zwei oder bis zu vier Rössern im Gespann. Das macht Laune, keine Frage. Allerdings geht der Serie viel Authentizität verloren, wenn ihr mit einer Droschke um die Ecke pfeift wie mit einem Ferrari 458 Italia. Die Kisten haben durchaus Gewicht und die Physik ist schon okay, wenn es sie aus der Kurve hebt. Aber aktuell ist das Gameplay ein bisschen zu aggressiv, weil das so eben nie stattgefunden hat. So eine Passagierkutsche ist kein ägyptischer Streitwagen, mit dem man kann man nicht mal eben ein anderes Gefährt abdrängen. Und Pferde sind Tiere aus Fleisch, Blut und Knochen. Durchaus robust, deshalb ja auch über Jahrhunderte im Krieg eingesetzt. Aber so ein Ross kann nicht ohne Blessuren in eine Holzkutsche reinkrachen und dann weitersprinten.