Assassin's Creed: Syndicate - Vorschau

Boxen wie in Uncharted 4 und Kutschen für Batmobil-Drifts

Vorschau Benjamin Kratsch

Fazit

Zwei Herzen schlagen, ach in meiner Brust. Auf der einen Seite feiere ich Ubisoft Quebec für den Mut der Serie neuen Spirit zu geben: die Action ist schneller und direkter, die Seilkanone erhöht den Spielfluss, die Kutschen machen richtig Laune. Es gibt etliche Spielelemente, die sehr gut zusammengreifen, gerade auch im Stealth-Bereich. Jacobs Schwester Evie ist ja eher der Schleicherei zugeneigt und die ersten Materialien lassen darauf schliessen, dass die Kanadier dieses Mal das Hell-Dunkel-System von "Splinter Cell: Conviction" adaptieren. Stehen Gegner ergo nah an einer Lichtquelle, funkeln ihre Schottenröcke regelrecht. Befinden sie sich im Schatten, wird das Bild leicht ausgegraut. Generell wird es für Jacob und Evie zwei komplett unterschiedliche Talentbäume geben, das lässt auf viel spielerische Freiheit hoffen. Auch das Boxsystem gefällt mir sehr gut, weil es mehr Spieltiefe besitzt und "Syndicate" sich nicht mehr so auf Massenkeilereien versteift.

Was mir allerdings sauer aufstösst ist dieses permanente Recycling. Warum muss in jedem Ubisoftspiel die exakt gleiche Mechanik eingesetzt werden? In "WatchDogs" erobere ich CtOS-Zentren, die im Grunde kaum etwas anderes sind als Piratenbasen in "Far Cry 3" oder Militärlager in "Far Cry 4" oder Viertel in "Assassin’s Creed: Syndicate". Die Macher versprechen allerdings in diesem Bereich noch einige coole Ideen auf Lager zu haben, ich erhoffe mir beispielsweise eroberte Gebiete entsprechend befestigen zu können um sie gegen andere Fraktionen zu verteidigen. Auch die Geschichte empfinde ich bisher als erstaunlich uninspiriert, ohne den Autoren hier zu nahe treten zu wollen. Vielleicht hebt sich Ubi Quebec die grossen Enthüllungen für die E3 und Gamescom auf, aber bei einem London-Setting drängt sich doch mystische, düstere Jack-the-Ripper-Atmosphäre mit verschwundenen Frauen, abgeschnitten Zöpfen und Abenteuern im berühmten britischen Nebel auf. Sherlock Holmes als Assassine? Das wäre doch mal etwas. Die Hoffnung auf ein gutes Spiel bleibt, Ubisoft muss jetzt aber Vollgas geben und bei der nächsten Präsentation zeigen, inwiefern sich das ganze Gefühl an der Themse im Jahr 1868 von der französischen Revolution unterscheidet.

Weitere Informationen zum neuen Ubisoft-Titel und die Ankündigungstrailer zu "Assassin's Creed: Syndicate" findet ihr in unseren News!

Kommentare

Assassin's Creed: Syndicate Artikel