Mafia 3 - Vorschau

Der Pate trifft auf den Punisher

Vorschau Benjamin Kratsch

Fazit

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Ja doch, dieses „Mafia 3“ hat richtig Flair. New Orleans ist völlig unbekanntes Terrain, die Südstaaten-Metropole wurde bisher kaum in Spielen thematisiert. Umso spannender ist es eine Welt zwischen Jazz und Drogenmilieu, Partymeile und düsterem Hafen zu erleben. Die Stadt hat ihre schicken Viertel, aber auch düsteren Ecken und das zeigt sich auch im Verhalten der Polizei. Hangar 13 schreckt nicht davor zurück den Rassenhass, der damals in den USA vorherrschte, offen anzusprechen und auch im Gameplay zu manifestieren. So gibt es Weissen-Viertel, in denen Lincoln direkt auffällt. Sobald er sich die kleinste Kleinigkeit zu Schulden kommen lässt, ruft die halbe Nachbarschaft gleich die Cops. Je nachdem wie intensiv ihr euch bereits mit ihnen angelegt und ob ihr vielleicht sogar schon Kollegen von ihnen gekillt habt, eröffnen sie direkt aus ihren Autos das Feuer mit Schrotflinten und versuchen eure Reifen zu treffen. Oder überfahren euch, solltet ihr zu Fuss unterwegs sein. Ein Phänomen, was jeder „GTA“-Spieler nur all zu gut kennt. Persönlich bin ich noch unschlüssig, ob ich die doch extrem brutale Inszenierung von „Mafia 3“ wirklich goutieren möchte oder das ein bisschen zu viel ist. Wer Streifen wie „The Punisher“ mag, der wird hier voll abgeholt, Blutspritzer auf italienischen Designermöbeln inklusive.

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Generell ist Lincoln weniger als Protagonist, mehr als Antagonist ausgelegt. Er ist ein fieser Kerl, der mich etwas an Aidan Pierce erinnert. Wir haben noch viel zu wenig vom Spiel gesehen um ihn als Charakter einschätzen zu können, aber ich finde es etwas schade, dass sich Hangar13 ausgerechnet für so einen Kotzbrocken entschieden hat. "Mafia 2" hatte auch deshalb viel Charme, weil es aus seinem harmlosen, sympathischen Protagonisten im Laufe der Geschichte einen eiskalten Killer machte. Aber gut, die Kalifornier wollen einen anderen Pfad wählen und mir gefällt durchaus, dass ihm ein Pfarrer als moralische Instanz gegenübergesetzt wird. Ein Typ, dem er vertraut, der versucht ihm den Weg zu weisen. Der zwar auch der Meinung ist, dass Marcano für seine Taten büssen muss und New Bordeaux ohne ihn besser dran ist, der aber gleichzeitigt besorgt darüber ist, wie sein Schützling die Viertel um ihn herum in Flammen aufgehen lässt. Und wie sieht’s mit dem Gameplay aus? Das Schiessen ist schön wuchtig und treffsicher, ziemlich auf Deckungsshooter-Mechaniken basierend, aber etwas taktischer ausgelegt. Insbesondere weil ihr Scharfschützen Ziele zuweisen oder Schlägertrupps Ablenkungsmanöver einleiten lassen könnt. Die Autos fühlen sich an wie Badewannen, aber das passt – so ein Chevy ist nun mal kein Ferrari. Das waren Fahrzeuge, völlig ohne digitale Technologie. Da geht’s im wilden Drift in die Kurve und die Biester brechen sehr schnell aus. Das hier ist aber bewusst keine Simulation, ihr werdet recht schnell einen Powerslide hinlegen.

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