Max Payne lässt grüssen
Früher ein Novum, heute fast Standard ist die Bullet-Time oder in diesem Fall, Fokus-Funktion. Dabei verlangsamt ihr das Geschehen extrem, könnt euch aber selbst normal bewegen, was oft den entscheidenden Vorteil bringt. Durch Kombos, Headshots und Finisher lädt man die begrenzte Fokusanzeige immer wieder auf, ansonsten wäre das Ganze ja auch zu einfach. Schade ist, das man nicht wie in "Max Payne" in Zeitlupe durch die Gegend Hechten kann. Apropos "Max Payne": Die Parallelen zum grimmigen New Yorker sind frappierend. Beide Helden sind auf einem düsteren Selbstzerstörungstrip, beide werden von der eigenen Truppe fälschlicher Weise gejagt, und beide fangen ihre Geschichte mit dem Ende oder irgendwo dazwischen an. Mir hat das sehr gut gefallen, gehört Payne doch zu meinen absoluten Favoriten. Wer etwas für kaputte Anithelden übrig hat, der kommt hier voll und ganz auf seine Kosten.
Heavy Rain Retribution
Die Präsentation von "Dead to Rights Retribution" ist extrem cineastisch ausgefallen. Kamerafahrten- und einstellungen vermitteln das Gefühl im Kino zu sitzen. Die Charaktere überzeugen und weisen alle einen eigenen Stil auf. Man leidet richtig mit, wenn Jack wieder mal vom Leben gebeutelt wird. Dank toller Regeneffekte, und es regnet praktisch dauernd, ist die Stimmung immer sehr bedrücken und unheilvoll. Die Sprecher machen, zumindest in der vorliegenden englischen Fassung, einen ausgezeichneten Job und bringen die teils doch sehr theatralischen Dialoge überzeugend rüber. Die Grafik kann da bis jetzt noch nicht ganz mithalten. Zwar erfreut man sich an tollen Lichteffekten und gelungen Animation von Shadow, insgesamt könnte man aber ruhig noch an der Polygon-Schraube drehen und etwas mehr Feinschliff walten lassen. Da es bis zum Release aber nicht mehr lang hin ist, wird sich daran vermutlich nicht mehr viel ändern. Aber das Spiel ist halt wie sein Hauptcharakter: etwas klobig und rau aber trotzdem sehr sympathisch.