PlayStation Vita Pets

Mit dem Hund auf Entdeckungstour. Oder: Wenn der Mensch zum Servicemitarbeiter wird

Test Katja Wernicke getestet auf Playstation Vita

Kamera, was tust du?

Dennoch müssen Abstriche gemacht werden, die spätestens ab der zweiten Hälfte der rund 12 Stunden Spielzeit die Wertung nach unten ziehen. Manche Touchscreen-Eingaben werden nicht richtig erkannt; es kommen immer wieder dieselben Tutorial-Hinweise; die Rätsel sind eigentlich keine und das Skillen der hundischen Fähigkeiten nervt auf die Dauer. Das wirklich nervige ist jedoch der Hund. Zwar sind die Stimmlagen passend, die Synchronisation gut, aber über die gesamte Spielzeit hinweg nur gefühlte fünf Sätze? Man stelle sich eine düstere, verfallene Burgruine vor und der Schatz in greifbarer Nähe. Was fällt dem Hund ein? „Ich habe Durst. Ich kann nicht mehr. Auch Hunde haben Bedürfnisse“. Klickt man dann auf einen Gegenstand, ist die Motivation wieder gross „Ja, lass uns was entdecken - yippie!“. Huskey (so der Name meines Huskeys) hat stärkere Stimmungsschwankungen als ein Teenager. Zum Glück gibt es fast immer Teleportationstunnel, die einen nach Hause bringen, um Wasser zu holen oder mal kalt zu duschen. Oder man ignoriert das Jammern einfach, denn wirkliche Nachteile gibt es dadurch nicht. Alles eben sehr kinderfreundlich.

Ein wirklich grosses technisches Manko ist die Kamera, vor allem beim Laufen durch den Wald. Hier hat man nur die Möglichkeit geradeaus zu laufen. Sobald die Umgebung in all ihren bunten, kräftigen und teilweise detailreichen Bildern gesehen werden will, geht alles daneben. Entweder läuft man in eine andere Richtung weiter, man bleibt hängen oder die Kameraansicht ruckelt. Freude kommt hier wirklich nicht auf und so kann es schon mal sein, dass der kurze Weg zum Hindernisparcours zur Farce wird. Ansonsten präsentiert sich „PS Vita Pets“ von einer kindgerechten Seite, da es praktisch keine umständlichen Menüs gibt, alles mit Symbolen erklärt wird und die Welt schlicht, aber dennoch spannend aussieht. Realistische Animationen sollte man nicht erwarten, aber es ist funktionell, sieht recht hübsch aus und macht Spass. Kleines Highlight dabei sind die Zwischensequenzen, die durch Polygonmännchen ein Strahlen auf das Gesicht zaubern.

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