Age of Wonders: Planetfall - Test / Review

Dinosaurier, Cyborgs und Weltraumzwerge

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Taktik-Shooter im 4X-Gewand

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Die Einheiten sind nicht das Einzige, das an "XCOM" erinnert. Wenn sie einander bekämpfen, wechselt die Ansicht auf das Schlachtfeld, wo ihr jede am Kampf beteiligte Einheit einzeln steuert. Dabei ist es oft wichtig, dass eure Armee aus bis zu sechs Einheiten einen guten Truppenmix hat. Habt ihr nur Infanterie, wird euch ein gegnerisches Fahrzeug schnell zum Verhängnis. Tritt der Gegner mit einem Scharfschützen an, hilft etwa ein Helikopter enorm, da dieser einfach über Deckungen hinwegfliegen kann. Welche Einheiten ihr überhaupt zur Verfügung habt, hängt von der Fraktion ab, die ihr spielt. Zwar gibt es in jeder Kriegspartei ähnliche Typen wie Infanterie, Wasserfahrzeuge und Panzer, doch spielt sich jede extrem verschieden im Gefecht. So kämpft etwa das Syndikat mit psyonischen Kräften, die Gegner unter ihr Kommando zwingen können, während die Amazonen wilde Tiere zähmen und als Waffen einsetzen. Die Fahrzeuge der Dvar, einer Fraktion ehemaliger Minenarbeiter, sind zu Rammböcken umfunktionierte Bergbaumaschinen. Unabhängig von eurer Rasse könnt ihr geheime Technologien ins Gefecht mitnehmen, die einen Teil des Forschungsbaums beisteuern und ebenfalls eigene Einheiten freischalten. Dies ist zugleich die grösste Stärke und Schwäche von "Age of Wonders: Planetfall", denn während die Vielzahl verschiedener Einheiten und Taktiken den Wiederspielwert erhöht, kann der Titel auch sehr überwältigend sein. Da hilft es, dass die Kampagne mit einem guten Tutorial anfängt und die Schwierigkeit der Missionen langsam ansteigt. Die einzelnen Spielsysteme sind zwar alle nicht wirklich originell oder neu, fügen sich aber sehr gut zusammen. So schafft es das Spiel, einen ähnlichen Sog wie "Civilization" zu entfalten.

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Auch optisch fällt "Age of Wonders: Planetfall" positiv auf, besonders durch das Design. Während viele Science-Fiction-Settings auf eine futuristische Optik setzen, mixt das aktuelle Projekt von Triumph Studios die Einflüsse von "Age of Wonders III" mit technischen Elementen. Auf diese Art schafft das Spiel eine Atmosphäre, die irgendwo zwischen Fantasy und Science-Fiction liegt, aber auf jeden Fall aus der Masse hervorsticht. Der Titel läuft auch auf Konsole sehr flüssig, das geht allerdings auf Kosten der Ladezeiten, die besonders beim Spielstart sehr lang sein können – ein Problem, das schon bei Paradox' früherem Konsolenport von "Stellaris" auftrat. Bei Kämpfen mit mehreren Armeen kann es auch zu Rucklern und sogar gelegentlichen Abstürzen kommen. Eine Tatsache, die laut Publisher zum Release mit einem Patch behoben werden soll.

Fazit

Mit "Age of Wonders: Planetfall" wird Entwickler Triumph Studios seinem Namen definitiv gerecht und bringt die altehrwürdige Spielreihe auf Konsolen. Dank dem guten Mix aus Fantasy und Science-Fiction sowie einem sehr vielseitigen Gameplay bietet der Titel für jeden Strategiespiel-Fan etwas. Die einzelnen Elemente sind zwar aus anderen Spielen des Genres bekannt, doch bringt "Age of Wonders: Planetfall" bei der Kampagne seine eigenen Ideen mit und muss sich vor seiner Konkurrenz nicht verstecken.

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