Agents of Mayhem - Test

Agenten mit Identitätskrise

Test Video Joel Kogler getestet auf PlayStation 4

MOBA für Solo-Spieler?

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Die ultimative Fähigkeit ist eines von drei zentralen Merkmalen der Agenten. Jeder kommt mit seiner eigenen Waffe, einer aktiven Fähigkeit und einer "Mayhem-Fähigkeit" daher. Zusätzlich bewegen sich verschiedene Charaktere auch unterschiedlich fort und haben unterschiedliche passive Boni. Ob es nun die Rollschuh-Rockerin Daisy ist, die mit ihrer Minigun eine kleine Armee niedermäht oder aber der Ex-Yakuza Oni, der mit seiner blossen Anwesenheit die Feinde schwächt und verlangsamt, jeder Agent spielt sich anders. Die Tatsache, dass wir zu jeder Zeit drei Agenten im Team haben und per Tastendruck wechseln können, bringt noch mehr taktische Tiefe ins Spielgeschehen. Die Agenten können mit verschiedenen Ausrüstungsgegenständen, Erfahrungspunkten und Upgrades zusätzlich verbessert werden. Dies ist auf den niedrigen der 15 Schwierigkeitsgraden kaum nötig. Wer sich aber das perfekte Team zusammenstellen will und gegen bockschwere Gegner bestehen möchte, hat hier viel zu tun. Die Tiefe und der Aufbau der Charaktere erinnert entfernt an einen Multiplayer-Shooter oder ein MOBA und das ist nicht der einzige Punkt, wo sich "Agents of Mayhem" an anderen Genres bedient.

Quantität vor Qualität

Ein tiefes, anpassbares Kampfsystem ist schön und gut, allerdings braucht man dazu auch eine Motivation zum kämpfen. Genau hier fällt das Konstrukt, das "Agents of Mayhem" um sich herum aufbaut, auseinander. Die Missionen bestehen zum grössten Teil aus repetitiven Versatzstücken, die so auch in einem MMO vorkommen könnten. Wir nehmen entweder einen Stützpunkt ein, kämpfen uns durch das immer gleiche Untergrundlager oder zerstören feindliche Ausrüstung. Diese können wir auch bis zum Umfallen beim Erkunden der Stadt finden. Als Nebenmission sind solche Aufgaben auch vertretbar. Die Hauptmissionen reihen allerdings meist nur Nebenmissionen aneinander und krönen das Ganze dann mit einem recht unspektakulären Bosskampf. Zwar gibt es eine Vielzahl von Aufgaben und damit rund 40 Stunden Spielzeit, doch selbst den tapfersten Agenten wird die Monotonie nach der Hälfte überwältigen.

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Das alles macht "Agents of Mayhem" noch nicht unbedingt zu einem schlechten Spiel. Leider hören die Probleme da aber auch noch nicht auf. Die getestete PS4-Version hatte eine Vielzahl an grösseren und kleineren technischen Mängeln, von fehlenden Animationen bis zu den sehr häufigen Aussetzern der gegnerischen K.I. Dazu kommt, dass sich die Berichte häufen, dass es mittlere bis schwere Performance-Probleme auf selbst starken Rechnern gibt. Um das alles zu übertreffen, hat der erste Patch die Probleme allem Anschein nach nicht behoben. Nachdem erste Reviews bereits veröffentlicht waren, wurden nachträglich Echtgeld-Transaktionen in den Titel eingefügt - nota bene ein Spiel, das ausschliesslich für Einzelspieler gedacht ist und als Vollpreistitel verkauft wird.

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