Armored Warfare - Ortstermin bei Obsidian

Warum die Rollenspielschmiede jetzt im Free-to-Play-Geschäft mitmischt!

Artikel Ulrich Wimmeroth

Die Rettung aus der Misere

Die Verantwortlichen um Feargus Urquhart, Mitbegründer und CEO von Obsidian Entertainment, suchten verzweifelt nach neuen Geldquellen, um eine weitere Entlassungswelle zu vermeiden. Diese fanden sie bei der Crowdfunding-Plattform Kickstarter, die ihnen fast vier Millionen US-Dollar für ihr Projekt „Pillars of Eternity“ einbrachte. Das klassische Rollenspiel, ein spiritueller Nachfolger von „Baldur’s Gate“, wurde ein voller Erfolg und wird regelmässig mit Erweiterungen versorgt. Und in einem Grossauftrag der Russen von my.com, für den sich die, in Kalifornien ansässige, Firma in völlig fremde Gewässer begeben hat. Eine Art Panzer-MMO sollte es werden. Ein Spiel, bei dem sich, wie bei dem bereits etablierten „World of Tanks“, Millionen Spieler online Gefechte mit brachialer Kriegsmaschinerie liefern sollten. Kostenlos zu spielen, sollte es auch noch sein und in kurzen Abständen immer wieder mit neuen Inhalten versehen werden. Für den erfahrenen Entwickler von Einzelspieler-RPGs eine echte Herausforderung.

Ein bisschen Rollenspiel muss sein!

Ein Team von mehr als 100 Programmierern, Designern und Systemadministratoren arbeitet mittlerweile an der Mammutaufgabe. „Der Unterschied zwischen einem MMO und einem RPG für Einzelspieler könnte grösser kaum sein“, erklärt uns Richard Taylor, Projektleiter von „Armored Warfare“ bei Obsidian Entertainment im Interview. „Wir erschaffen eine Welt, in der sich Millionen Spieler gleichzeitig bewegen können. Gegeneinander in PvP-Matches (Player vs Player) oder im PvE-Modus (Player vs Environment) kooperativ gegen computergesteuerte Gegner antreten. Und wir wollen uns von der Konkurrenz deutlich unterscheiden.“ Das erreichen Taylor und sein Team, in dem das hinlänglich bekannte Szenario des 2. Weltkriegs keine Rolle spielt. Modernste Panzer und Artillerie spielen jetzt Hauptrolle. Die Geschichte erzählt von einer nahen Zukunft, in der sich Einheiten privater Unternehmen Militärgerät von Waffenhändlern besorgen und sich im Kampf um die knappen Ressourcen auf der Erde heftige Feuergefechte liefern. Das Spielprinzip: Durch Siege gegen Online-Kontrahenten oder KI-gesteuerte Panzer, erhält der Spieler Erfahrungspunkte und virtuelle Währung. Im Verlauf lassen sich die Kriegsmaschinen immer weiter verbessern, höherwertige Modelle erwerben und die Fähigkeiten des Panzerkommandeurs erweitern. Und eine spannende Story begleitet die Materialschlachten auch noch. Hintergrundgeschichten erzählen, Charaktere entwickeln, Interesse am Geschehen erwecken, das kann Obsidian Entertainment. Ein bisschen Rollenspiel muss eben dann doch dabei sein. Ein Spielprinzip das offenkundig ankommt, denn die Zuwachsraten an registrierten – und auch tatsächlich aktiven - Nutzern ist enorm. „Wir kommen mit dem Liefern von neuen Spielinhalten kaum nach“, sagt Taylor. Die Spieler erwarten immer neue Fahrzeuge und Missionen, und so hat das Erstellen von frischen Inhalten für den virtuellen Kampfschauplatz höchste Priorität bei Obsidian.

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