Attack on Titan 2 - Test

Wenn die Fortsetzung zugleich Remake ist

Test Video Joel Kogler getestet auf Xbox One

Viel Inhalt, wenig Detail

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Die zahlreichen Anpassungsmöglichkeiten sind zwar nett, täuschen aber nicht darüber hinweg, dass der grundsätzliche Spielablauf, extrem repetitiv ist. Zusammen mit der wiedergekäuten Geschichte, die sogar die Zwischensequenzen des Vorgängers benutzt, braucht es einiges an Toleranz für Repetition. Zum Glück gibt es kaum ein besseres Gefühl, als wie der leibhaftige Tod durch die Lüfte zu segeln und einen Titanen nach dem anderen zu Fall zu bringen. Das geht jedoch nur, wenn uns die oft störrische Kamera nicht eher zu Fall bringt. Gerade zu Beginn kann die bockige Steuerung die letzten Nerven kosten. Interessanterweise funktionierte das Kampfsystem dank etwas grosszügigerer Hitboxen im Vorgänger noch deutlich flüssiger. Ebenso Geschmacksache ist die Grafik, die in den animierten Zwischenseqzenzen geradezu perfekt die Atmosphäre des Anime einfängt, im tatsächlichen Spiel erwarten uns leere Welten und gewaltige Ruckler, wenn Teile der Spielwelt von Titanen zerstört werden. Die Animationen sind zudem extrem steif und wirken zuweilen gar unfertig. Im Kampf stören die wenigen Details dank des atemberaubenden Spieltempos kaum. Zwischen den Kämpfen sieht „Attack on Titan 2“ jedoch leider recht altbacken aus.

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Wie schon der Vorgänger bietet „Attack on Titan 2“ die Möglichkeit mit Freunden auf Titanenjagd zu gehen. Der Multiplayer ist von der Story separiert, ihr könnt die Geschichte also nicht kooperativ erleben. Dafür wurde im zweiten Teil ein Versus-Modus integriert, der vier gegen vier Spieler, in einem Wettrennen möglichst viele Titanen zu erlegen, antreten lässt. Da wir über keine Interaktionsmöglichkeiten mit unseren Mitstreitern verfügen und jeder Spieler alleine schon wie eine ganze Armee austeilt, gibt es keinen Anlass zu einer echten Kooperation. Die Ressourcen, die in diesen Modus gesteckt wurden, hätte die Entwickler besser in abwechslungsreichere Missionen oder etwa einen Survival-Modus investiert.

 Fazit

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„Attack on Titan 2“ ist wie schon der Vorgänger ein absolutes Nischenspiel. Wer nicht allzu viel Abwechslung erwartet, findet hier einen unglaublichen Umfang. Da zwei Drittel der Kampagne, fast identisch, im Vorgänger vorhanden sind, ist es nur etwas für Neueinsteiger oder hartgesottene Fans. Die Neuerungen abseits des Schlachtfelds erweitern die Spieltiefe zwar ungemein, verkommen aber schnell zur Hausarbeit. Zwar ist vieles optional, allerdings müssen wir unsere Spielfigur aufleveln, um spätere Titanen in ertragbarer Zeit zu erlegen. Fordernd ist das Spiel leider immer noch nicht, ausser man zählt die Macken der Steuerung als zusätzliche Herausforderung. Trotzdem bietet sich euch sehr viel Spiel für den Preis und in kurzen Spielsessions macht es unglaublich Spass, als Animeheld die Menschheit zu verteidigen.

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