Battlefield 3

Gross, gewaltig, echt und wunderschön – auch auf Xbox 360

Test Benjamin Kratsch getestet auf Xbox 360

Ein Russe muss tun, was ein Russe tun muss

Was tun wir eigentlich hier? Was ist unser Auftrag? „Battlefield 3“ wirft euch immer wieder in verschiedene Rollen. Der Hauptcharakter ist Sergeant Blackburn, der die Geschichte in Rückblenden erzählt. Er selbst wird gerade von CIA-Agents verhört, erinnert sich an Missionen im Iran wie der Operation Swordbreaker, wo ein Kollege von einem Heckenschützen getroffen wird, wir ihn retten und den Täter jagen müssen. Aber die Mission kennt ihr ja bereits aus unserer GDC-Preview, viel spannender ist da was ein russischer Geheimagent mit der Sache zu tun hat: „Der Terrorist Al Bashir hat eine Atombombe nach Paris eingeschmuggelt. Eine russische Atombombe. Geht sie hoch, wird Europa Blut sehen wollen und den Kreml angreifen. Wir müssen das verhindern“, so die Anweisung. Dafür geht das russische Team an seine Grenzen und auch DICE schreckt vor nichts zurück, lässt Büroangestellte und Broker der Börse bei einem Giftgasangriff umkommen und zwingt uns französische Polizisten und Spezialeinheiten zu töten. „Was sind ein paar Polizisten, wenn wir dafür 2,3 Mio. Franzosen das Leben retten?“, ganz unrecht hat der russische Soldat mit der dicken Narbe im Gesicht nicht.

 

 

 

 

 

 

 

Der Feind aus der Dunkelheit
DICE bedient sich bei der „Battlefield 3“-Kampagne massiv bei „Call of Duty: Black Ops“. Die Idee mit dem Verhör und den Rückblenden könnte 1:1 aus Treyarchs Shooter sein, auch wenn Blackburn nicht gefoltert wird, sondern lediglich mit Fragen gelöchert. Auch im Missionsdesign geht „Battlefield 3“ ähnliche Wege wie „Call of Duty“. Es gibt bedrückende Szenen wie beispielsweise nach einem Erbeben im iranischen Kurdistan. Wir sind eingeklemmt von Trümmern, bekommen kaum Luft und müssen mit ansehen wie Solomon, der grosse düstere Antagonist US-Marines quält. „Willst du leben oder sterben?“ fragt er einen schwer verwundeten, laut keuchenden Soldaten. Einer seiner Schergen zieht ihn weg, die Folter wird zwar nicht explizit gezeigt wie in „Black Ops“, aber wir können sie spüren. DICE schafft dieses beeindruckende Gefühl als Hightech-Nation der Verlierer zu sein. Der Gejagte. Wir müssen uns alleine durch die Trümmer ballern, halten mit dem Visier viel mehr auf die Lichtkegel der Maglite-Taschenlampen des Feindes, als auf den Gegner selbst weil wir ihn in der völligen Dunkelheit kaum sehen können.

Immer wieder werden Skript-Events eingestreut, beispielsweise jagt eine Rakete einen Bus in die Luft, wenn wir ihn gerade betreten. Wir werden zurückgeschleudert, alles brennt, wir müssen hier raus. Wer gut ist und perfekt zielt erledigt die zwei Soldaten und den Bazooka-Schützen für ein Achievement bevor ein Nachbeben die Erde erschüttert, ein Wohnhaus zusammenbricht und die Typen unter sich beerdigt. Die Waffen fühlen sich direkt an, das Trefferfeedback ist erstklassig und etliche Missionen lassen uns die Wahl wie vorgehen: Wir können einen Parkplatz bei Nacht stürmen oder um den Gegner drumherum schleichen, einem Auto einen Tritt geben und die ersten vier Schergen erschlagen. Oder mit einem gezielten Schuss die Benzinfässer vor ihnen zur Explosion bringen. Oder zuerst die Scharfschützen, die in einer Garage lauern erst mit Granaten ausschalten und die Wachposten auf dem Parkplatz dann im Dauerfeuer ersticken.

 

 

 

 

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