Hellpoint - Test / Review

Im Weltall hört dich niemand schreien

Test Video Joel Kogler getestet auf PC

Kaum ein Spiel hatte in den letzten zehn Jahren einen so grossen Einfluss auf dem Indie-Markt wie "Dark Souls". Das Genre, früher oft als Action-RPG oder Action-Adventure benannt, wird heute oft gleich als "Souls-like" betitelt. Es gibt einige Gameplay-Elemente, die diese bestimmte Art Spiel ausmachen. Ein Kampfsystem, das auf präzise Schläge statt hektischer Kombos setzt, Erfahrungspunkte, die nach einem Tod verloren sind, verworrene Welten und eine Story, die sich meist nur bruchstückhaft erzählt. "Hellpoint" vom Entwickler Cradle Games bedient sich ungeniert beim grossen Vorbild, versetzt das Geschehen aber auf eine von Dämonen überrannte Weltraumstation. Wir haben uns angeschaut, ob das Projekt neue Dimensionen des Spielspasses öffnet oder doch eher als höllischer Trip verbleibt.

Ein Klon kommt selten allein

Ohne grosse Erklärung werdet ihr als neuestes Experiment eines Maschinenwesens in der Weltraumstation Irid Novo geboren. Eure Mission ist es, den Architekten zu finden und herauszufinden, warum die komplette Crew der Station entweder dämonischen Monstrositäten zum Opfer fiel oder selbst mutierte. Der Grund für diesen Vorfall wird allerdings relativ schnell klar, wenn ihr eines der Observationsdecks erreicht: Irid Novo bewegt sich um ein schwarzes Loch, das offensichtlich einen direkten Einfluss auf die dämonische Präsenz an Bord nimmt. Während ihr euch zunächst mit abgebrochenen Rohren und simplen Lumpen ausrüstet und die Station erkundet, merkt ihr schnell, dass sich in "Hellpoint" alles um genau dieses schwarze Loch dreht. Ihr habt eine spezielle Anzeige in der oberen linken Bildschirmecke, die die aktuelle Position des Weltraumphänomens zeigt. Je nachdem wie die Station steht, sind Gegner an anderen Orten und stärker oder schwächer, oder es öffnen sich gar neue Wege zu besserer Ausrüstung. Das Setting von "Hellpoint" ist nicht nur einzigartig, sondern auch sehr gut umgesetzt. Obwohl das Spiel keineswegs ein reines Horrorspiel ist, bleibt die Atmosphäre durchweg bedrückend und unheimlich.

Screenshot

Die Story hingegen bleibt viel zu vage und uninteressant, hier wurde sehr viel Potenzial verschenkt, denn bereits ein paar freundliche Gesichter, die dem Spieler etwas mehr Persönlichkeit und Hintergrundgeschichte bieten, hätten hier einen grossen Unterschied gemacht. Stattdessen wird ein Grossteil der Story über Textnachrichten erzählt, in einem Titel, der nie pausiert und bei dem hinter jeder Ecke der Tod wartet. Zur Story sei aber auch gesagt, dass Irid Novo weitaus grösser ist, als man es vielleicht von einem Indie-Titel erwarten würde, und eure Reise durch "Hellpoint" gut 20 bis 30 Stunden dauern wird.

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