HP enthüllt neues VR-Headset

Gamer und Kreative als Hauptzielgruppe

Artikel Video Simon Gröflin

Was soll man von HPs Reverb G2 halten?

Rein technisch ist HPs neues Headset irgendwo zwischen der Oculus Rift S und der Valve Index angesiedelt. Dass der Hersteller schon bei vorherigen Headsets einen guten Tragekomfort unter Beweis stellte, hat uns zumindest schon bei seinem ersten Windows-Mixed-Reality-Headset überzeugt. Es war damals eines der angenehmsten VR-Einstiegsmodelle. Beim Audio-Kriterium sind Valves Lautsprecher sicher mehr als eine nette Dreingabe: ein Upgrade, das es in sich hat. Sehr wichtig finden wir den IPD-Regler, da die ersten WMR-Headsets noch keinen beherbergten. Auch die Rift S lässt die Regelung nur per Software zu, was manchmal zu Distortionen oder ungenauen Sweetspots führen kann - vor allem bei Leuten mit sehr breitem Augenabstand. Die AA-Batterien der WMR-Controller hielten manchmal nur einen Spielabend durch. Ob das Energiemanagement der neuen Leucht-Controller etwas verbessert wurde, wird uns bestimmt noch interessieren.

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Angekündigt hat HP das Reverb G2 bis jetzt nur für den US-Markt zu einem Preis von 599 US-Dollar mit entsprechenden Preorder-Optionen über Steam VR und die HP-Website. Verfügbar machen will man es dann ab Herbst; jedoch heisst es in der Medienmitteilung auch, dass "ausgewählte Länder" in den "nächsten Monaten und Wochen" über weitere Kanäle beglückt werden.

Was soll man vom Preis halten? In den USA kostet Valves Index nach wie vor auch mindestens 1'000 US-Dollar (ohne Lighthouse-Basisstationen). Die etwas älteren, ausgedienten WMR-Brillen werden einem mittlerweile für 250 Franken nachgeworfen, und eine Oculus Rift S oder Quest kostet noch immer rund 500 Franken. So gesehen könnte sich das Reverb G2 preislich als "bessere Entry-VR-Brille" zu einem sehr interessanten Produkt für Gamer mausern, die schon mit sehr guter PC-Hardware betucht sind, aber vielleicht nicht so viel Platz für eine aufwendigere Einrichtung samt Laserstationen haben. Ausserdem lassen sich über das Revive-Tool natürlich viele Oculus-exklusive Spiele gut auf Windows Mixed Reality, aber auch auf der HTC Vive oder Valve Index spielen, was abhängig vom Button-Mapping nun auch dem neuen HP-Controller zugute käme.

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Einer der Journalisten hat HPs John Ludwig auch die Frage gestellt, welche Brille er aufgrund des grossen Spektrums von Low End zu High End denn im Moment selber bevorzuge. Er antwortete darauf lachend, dass jeder Vater natürlich sein eigenes Kind liebe. Er habe vor allem Spass an der hohen Auflösung und würde daher selbstverständlich HPs Reverb G2 wählen.

Was HPs Reverb G2 in der Praxis taugt, werden wir spätestens sehen, sobald erste Testgeräte verfügbar sind. Wir halten euch auf dem Laufenden.

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