Die GAMES.CH Kolumne #01-2018

Es ist gut, dass andere Entwickler Player Unknown's Battlegrounds kopieren

Artikel Video Michael

Kopie der Kopie?

Ums kurz zu machen: Es wird kopiert, adaptiert und nachgeahmt. Das nehmen die „PUBG“-Entwickler offenbar alles andere als gelassen. Bereits im September hatte das „PUBG“-Studio Bluehole – beziehungsweise das mittlerweile ausgegründete Studio PUBG Corp – in einer Pressemitteilung gegen Epic Games' „Fortnite” gepoltert. Es warf den Amerikanern vor, die „Erfahrung, für die PUBG bekannt ist, zu replizieren“. Auch Brendan Greene, der Mann hinter dem Nickname Player Unkown, ist nicht so ganz glücklich mit all den Nacheiferern. In einem Interview mit der BBC sagte er: „Bei Filmen und Musik gibt es den Schutz des geistigen Eigentums und dadurch kann man sich wirklich auf die eigene Arbeit konzentrieren. Bei Spielen gibt es so etwas noch nicht und das ist etwas, um das man sich in Zukunft kümmern sollte.“ Der PUBG-Corp-Chef Chang Han Kim setzte noch einen drauf und kündigte an, dass man den Markt beobachte und „weitere Schritte“ erwäge – wohl Klagen und Verfügungen gegen jene, die aktuell ähnliche Games vorantreiben.

Ja, sicherlich, was rund um „Player Unknown's Battlegrounds“ und das Battle-Royale-Genre passiert, ist überdreht und muss den Machern ziemlich stinken. Das ist mehr als verständlich. Doch die Andeutung, das Spielkonzept gehöre einem Unternehmen und dürfe nicht adaptiert werden, ist irrsinnig! Der Erfolg von „PUBG“ basiert darauf, dass die Macher das Battle-Royale-Konzept gut umgesetzt haben. Nicht weil sie es erfunden hätten. Denn „die Idee Battle Royale“ gab es schon lange zuvor. Das lässt sich schon an der Bezeichnung ablesen. Die ist eine Anlehnung an den 2000er Kultfilm „Battle Royale“. In dem sind schon alle Ideen von „PUBG“ enthalten: Das Waffensammeln, die Gefahrenzonen, die Insel, die verteilten Startpositionen. Der Film geht wiederum auf ein Buch gleichen Namens zurück. Beide waren wiederum der geistige Pate für die Roman- und Filmreihe „Hunger Games – Die Tribute von Panem“. Zu Letzterem entwickelten Fans einen „Hunger Games“ und später „Survival Games“ getauften Mod für „Minecraft“, der 2012 viele der heute populären Facetten in „PUBG“ und anderen Battle-Royale-Games festschrieb.

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