Leichter geht’s immer
Obgleich Jump-and-Run-erfahrene Spieler von „Yoshi's Crafted World“ fast schon traditionell in der Serie dezent unterfordert werden – das gilt auch, trotzdem einzelne Sprungpassagen, Challenges oder auch Rätsel später spürbar kniffliger werden als zum sehr seichten Beginn – tut Nintendo einiges, um Genre-Neulingen das Leben auf Wunsch zusätzlich zu erleichtern. An „Gewinnspielautomaten“ (und nein, keine Sorge, Nintendo steigt dabei kein Stück in den Lootbox-Wahnsinn anderer Hersteller ein) schaltet ihr zum einen Outfits frei, die jeweils der Thematik der einzelnen Gebiete unterliegen. In den japanisch geprägten Abschnitten ist das also etwa eine Winkekatze, in den Space-Abschnitten etwa auch eine Art Raumschiffkostüm. Die bewahren euch bis zu einem bestimmten Punkt vor Schaden feindlicher Angriffe. Ihr verliert bis zu deren (temporärer) Zerstörung also keine Herzen.
Zum anderen schaltet ihr auch Wunsch jederzeit auf den „Entspannt“-Modus um. Der macht das Spiel laut Nintendo-eigener Beschreibung „etwas leichter“. Tatsächlich aber grenzt er eher an ein ultimatives Hilfsmittel. Denn wo ihr sonst beispielsweise einen Weltraumoktopus verschlucken und an geeigneter Stelle per Ausspucken platzieren müsst (steigt ihr auf dessen Kopf, katapultiert er euch automatisch weit nach oben), müsst ihr euch über Höhenunterschiede jedweder Art darin keine Gedanken mehr machen. Denn während Yoshi sonst nur strampelt, erhält er im Entspannt-Modus Flügel, durch die er quasi beliebig an Höhe gewinnen kann und selbst nach einem Fehlsprung keine Gefahr besteht, abzustürzen. Beides müsst ihr allerdings weder nutzen, noch schadet auch nur eines der beiden Elemente ernsthaft dem Spielspass. Es wäre hier und dort vielleicht schön, wenn das auch mal anders wäre. Aber in „Yoshi's Crafted World“ steht der spielerische Anspruch zwar nicht an letzter, aber eben auch ganz sicher nicht an erster Stelle.
