F1 2013: Classic

Gewohnte Stärken, aber auch gewohnte Schwächen

Test Nico Schluchter getestet auf Xbox 360

Brumm Brumm

Auch in "F1 2013" kann man Codemasters zur Darbietung auf der Piste ruhig auf die Schulter klopfen. Wobei auch gesagt werden muss, dass das Gameplay bereits in den vergangenen Jahren stets zu den Stärken des Franchise gehörte. Erneut bietet uns das Handling der Rennsportwagen einen gelungenen Mittelweg zwischen Arcade und Simulation. Beispielsweise müsst ihr darauf Acht geben die Kurven richtig anzufahren, im richtigen Moment abzubremsen und rechtzeitig auf das Gaspedal zu drücken, könnt diese Herausforderung dank zahlreicher Fahrhilfen (ABS, Ideallinie usw.) aber meistens souverän bewältigen. Solltet ihr dennoch einmal abseits der Ideallinie landen, könnt ihr auf maximal vier Rückblenden zählen, die euch innerhalb einer Zeitspanne zum gewünschten Moment zurückversetzen. Gerade in den längeren Rennen hätten wir uns dabei die Möglichkeit gewünscht auf mehrere Rückblenden zurückgreifen zu können. Vor allem deswegen, weil das Strafsystem immer noch verbesserungswürdig ist. Zwar gibt es weniger umstrittene Szenen, aber die verhängten Strafen sind nicht immer nachvollziehbar.
Für gelegentliche Ärgernis sorgt noch immer die künstliche Intelligenz. Auch wenn deren aggressive Vorgehensweise durchaus für spannende Zweikämpfen sorgen kann, gehen sie gerade bei ihren Überholmanöver manchmal zu brachial vor. Nicht selten sind sie gar die Ursache dafür, dass die oben angesprochenen ungerechten Strafen entstehen. Im Gegensatz dazu stellt sich die künstliche Intelligenz bei Positionsverteidigungen nicht geschickt an. Gerade in Kurven konnten wir zu oft an ihnen auf der Innenseite vorbeiziehen. Hier hätten wir uns eine ähnlich aggressive Vorgehensweise, wie bei ihren eigenen Überholversuchen, gewünscht. Neben diesen Malheurs und dem noch immer nicht ausgereiften Schadensmodell, bleiben aus spielerischer Sicht aber viele Lichtmomente. In erster Linie ist hier das tolle Fahrgefühl zu loben.

Neues Altes

Die grösste Neuerung in der 2013-Ausgabe der F1-Simulation ist der Classic-Modus. Mit diesem wagen die Entwickler einen Zeitsprung und präsentieren uns legendäre Fahrer und Wagen aus dem alten Jahrtausend. Zwar können wir mit diesen keine vollständige Karriere starten, einzelne Rennen, Zeitfahren und der Szenarien-Modus sorgen dennoch für solide Unterhaltung. Vor allem deswegen, weil das Fahrgefühl entsprechend an die älteren Verhältnisse angepasst wurde. Damals, in einer Zeit ohne KERS, DRS und ABS, liessen sich die Rennwagen noch nicht so sauber kontrollieren, wie es heutzutage der Fall ist. Schade, dass Codemasters zwar die bekanntesten Fahrer der 80er, ausgenommen sei hier der leider fehlende Senna, zur Verfügung stellt, aber bloss zwei Strecken und fünf Rennwagen anbietet. Immerhin können Interessenten auf Wunsch per DLC die Liste vergrössern, müssen dafür aber teuer berappen. Aufgrund des eher dünnen Spielmodi bleibt dieser bloss ein netter Zusatz und lässt viel Raum für einen Ausbau in "F1 2014" offen.

Wieder mit dabei ist der schmerzlich vermisste Grand Prix-Modus, wo ihr ungezwungen kurze Rennen mit eurem Wunschfahrer absolvieren könnt. Der letztjährige Modus der Legenden, in dem ihr erinnerungswürdige Momente aus deren Karriere nachgespielt habt, wurde umgetauft und verteilt sich nun auf das komplette Fahrerfeld. Dieser Szenarien-Modus ist, wie angesprochen, auch im Classicmodus verfügbar.

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