Wie bekommt man eigentlich einen Termin bei McCartney? Ruft man seinen Agenten an und fragt, wann der Maestro Zeit hat?
Aaron Trites: Haha, so einfach ist es tatsächlich nicht. Paul, ich nenne ihn Paul, wir sind heute gute Freunde und ich besuche ihn öfter, wenn ich mal in London bin – kannte uns ja damals noch nicht. Irgendwann rief sein Agent an, er hätte an jenem Donnerstag Zeit. Das war eher kurzfristig, wir hatten keine 48 Stunden um nach London zu fliegen, unsere Prototypen aufzubauen und uns aufs Meeting vorzubereiten. Aber es war absolut fantastisch, das sind so Momente, die du nie wieder vergisst. Ich meine wir haben unser Schlagzeug in den weltberühmten Abbey-Road-Studios aufgebaut, dort wo quasi jeder Musiker seine Songs aufnimmt und 90 Prozent aller Filme abgemischt werden. Dort kommt dir schon mal J.J. Abrams entgegen geschlendert oder Hans Zimmermann (er hat den Score für The Dark Knight, Inception, Black Hawk Down und zig andere Hollywood-Filme komponiert, Anm. d. Red.), wenn du Glück hast. Die Akustik ist umwerfend, das war alles ziemlich gigantisch. Ich war aber auch gigantisch nervös.
Wie war das Meeting an sich? Ist „Paul“ eher der entspannte Typ oder stressig unterwegs, weil er wenig Zeit hat?
Aaron Trites: Er war total entspannt und hat sich direkt zu Beginn entschuldigt, das der Termin eher sehr kurzfristig vereinbart wurde. Er wollte sich mehrere Stunden Zeit nehmen um wirklich alles auszuprobieren, das haben wir dann gemacht. Natürlich war die Gitarre mit ihren Plastikknöpfen ganz schön ungewohnt für ihn, aber er kam damit erstaunlich schnell klar und sagte immer wieder „Wow, that’s cool stuff.“ Paul ist ein sehr musikalischer Mensch. Er wünscht sich, das möglichst viele Leute auch Instrumente lernen. Er war verblüfft, das wir durch die Anordnung der Tasten und unsere Spielmechanik sehr viel Komplexität aus dem Lernprozess rausnehmen konnten. Eine richtige E-Gitarre zu beherrschen, dauert Jahre. Mit "Rock Band" groovt man sich ziemlich schnell ein.