Thief (2014)

Grosser Hands-On-Test: Die Rückkehr des Stealth-Papstes?

Vorschau Benjamin Kratsch

Bastel dir deinen eigenen Schwierigkeitsgrad

Kenner der alten „Thief“-Ableger werden die rabenschwarze Atmosphäre sofort ins Herz schliessen. Aber nicht nur in Sachen Optik, sondern auch bezüglich der Spielmechanik scheint Garrett ganz der Alte zu sein. Im Hauptmenü lerne ich eines der wichtigsten Features des Spiels kennen: Der frei einstellbare Schwierigkeitsgrad. Neben den klassischen Voreinstellungen „Leicht, Normal, Schwierig“ darf ich auch meinen ganz eigenen, individuellen Schwierigkeitsgrad zusammenbasteln und hierfür rund ein dutzend Stellschrauben ganz nach meinen eigenen Wünschen verstellen: Von erhöhtem Fallschaden bis zu aufmerksameren Wachen gibt es eine breite Auswahl an manipulierbaren Faktoren, die nach Wunsch das Spielerleben schwerer machen können. Für die besonders ambitionierten Spieler kann auch ein Ironman-Modus aktiviert werden: Sobald ihr auch nur einmal sterbt, müsst ihr das Spiel komplett (!) von vorne beginnen. Die etwas softere Variante lässt euch immerhin bei einer Entdeckung durch die Wachen direkt die Mission von vorne beginnen. Mit dieser cleveren Entscheidung, die Anpassung des Schwierigkeitsgrades dem Spieler zu überlassen, beglückt „Thief“ die erfahreneren Genrekenner, die ohne Spielhilfen und mit erhöhtem Adrenalingehalt im Blut durch die Missionen schleichen wollen. Gleichzeitig dürfen auch Neulinge ein Abenteuer in der Welt des Meisterdiebs erleben, die fernab der Frustrationsgrenze liegen sollten.

Klauen, stehlen, Highscores jagen!


Wie aber spielt sich nun das Abenteuer rund um Garret? Der Einstieg des Spiels hält sich nicht mit langen Gesprächen oder atmosphärischen Landschaftsbildern auf. Ich befinde mich im Schlafzimmer eines reichen Stadtadligen, der bewusstlos auf seinem Bett liegt. Die Gunst der Stunde nutzend plündere ich sein Gemach und nehme auf Knopfdruck allerlei wertvolle Gegenstände mit, bevor ich mich katzenhaft aus dem Fenster schwinge und in das Innere der Stadt vordringe. Als Unterschlupf und Startpunkt für die zahlreichen Nebenmissionen in „Thief“ dient der Glockenturm, von wo aus ich Ausflüge in die Stadt unternehme oder das Ausrüstungsinventar sowie freigeschaltete Bonusgegenstände in aller Ruhe unter die Lupe nehmen kann. Zahlreiche Verbesserungen und neue Gegenstände können auf dem Marktplatz der Stadt erworben werden, der zentral gelegen ist und verschiedene Stadtviertel miteinander verbindet. Das Plündern von Räumen und Schränken wird mich in den nächsten Spielstunden immer wieder motivieren und auf Trab halten: Habe ich wirklich in jede Schublade gesehen? Sollte ich nicht lieber noch dieses Gemälde nach einem verborgenen Schalter absuchen? Die ständige Suche nach neuen Reichtümern, die am Ende der Missionen in Punkte umgerechnet werden, ist motivierend und manche besonders kostbaren Objekte schalten noch dazu Textlogs frei, die Hintergrundinformationen zur Geschichte rund um „Thief“ liefern.

 

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