„Wir wollen gar kein Skyrim 2 sein. Und auch nicht zwingend ein The Witcher“
Erfrischend anders ist auch die Ehrlichkeit des Teams. Normalerweise werden uns bei Presseterminen nur Marketingsprüche wie „Wir sind viel grösser/cooler/mehr awesome als Skyrim“ um die Ohren gehauen. Ganz anders Deck13: „Wir wollen da niemandem etwas vormachen, das hier wird kein The Witcher mit epischer Story, mehreren Enden und hunderten Charakteren. Wir konzentrieren uns sehr stark auf Technik und Gameplay-Mechanismen“. Verständlich, schliesslich steht dem Entwickler nur ein verhältnismässig kleines Team. Insofern klingt die Geschichte aktuell noch nicht all’ zu inspirierend: Ohne Familie, Freunde und die Hoffnung auf Vergebung streift Harkyn ziellos durchs Leben.
Doch dann taucht der Lord of the Fallen auf, eine Gottheit, die die Menschen einst besiegten und vertrieben. Er überschwemmt das Land mit seinen dämonischen Horden und wer ist der einzige, der die Invasion aufhalten und den Gott töten kann? Harkyn, natürlich. Aber so schlimm ist das gar nicht, weil das Team dafür sehr viel Arbeit in Design, Atmosphäre und Glaubwürdigkeit seines Helden steck. Es ist beeindruckend wie viel Detailverliebtheit die Designer alleine in die Rüstung stecken. Die einzelnen Stahlelemente klappern, wenn sich Harkyn bewegt und der Panzer um seinen Körper wiegt schwer. Während viele Fantasy-Helden, unter anderem in „Skyrim“ zwar mit schwerer Rüstung nicht mehr so schnell laufen, aber immer noch genau so agil kämpfen können, behindert ihn die Schwere seiner Last ganz offensichtlich. Er schleppt sich förmlich vorwärts, ist noch immer agil und beweglich, doch insgesamt fühlt sich das Waffen-Handling authentisch an, ein bisschen wie in „Dark Souls 2“. Ein schwerer Kriegshammer hat eben wirklich das Gewicht eines Kriegshammers und wenn wir ausholen, dann öffnen wir damit unsere Flanke – und machen uns im Moment des Schwungholens verwundbar für die Rohgar. Die Dämonen und Soldaten des Herrn der Gefallenen.