Lords of the Fallen

Hart wie Dark Souls 2, spielerisch gewitzt wie The Witcher 3

Vorschau Benjamin Kratsch

Die Zauberei und Rüstungs-Wechsel, wann immer es euch beliebt


Spiegelbilder, Hammerschläge, fliegender Wechsel ins Kettenhemd



Wer hingegen direkt zu Beginn Thors Hammer schwingen möchte, entscheidet sich als Einstiegs-Profession für den Kleriker. Ein Mann des Glaubens, mit goldener Rüstung, auf dem ein mächtiges Kreuz prangt und ebenso grossem Hammer. Um seine Nachteile in Sachen Agilität ausgleichen möchte, greift als Kleriker auf den effizienten Zauberspruch der Dopplung zurück. So erstellen wir bis zu drei Spiegelbilder von uns, die von allen Seiten attackieren und den Feind auf Trap halten. Perfekt für uns, denn erst wenn der Hammer sein Ziel mit einem markerschütternden Sound trifft, weiss der Rohgar-Dämon, wer sein echter Widersacher ist. Besonders spannend und innovativ wirkt das on-the-fly-Equipment-System. Auf Knopfdruck können wir nämlich blitzschnell von der schweren Rüstung des Klerikers in das leichte Kettenhemd des Schurken wechseln und es uns so leichter machen Schlägen von Bossen auszuweichen. Klar, uns fehlt jetzt die schützende Rüstung, dafür sind wir agiler und kämpfen behände wie Hexer Geralt, der sich von einer dicken geschmiedeten Rüstung auch nur beengt fühlen würde. Deck 13 hat sich wirklich viele Gedanken gemacht, um die Lust am Experimentieren aufrecht zu erhalten. Jeder Gegnertypus erfordert andere Techniken und gegen jeden sind unterschiedliche Klassen-Eigenschaften inklusive Equipment geeignet. Wird ein Boss von mehreren kleineren Dämonen bewacht, die ebenfalls auf Rüstung verzichten, durchbrechen wir deren Verteidigung schnell mit eine Wirbelangriff, rammen ihnen einen Dolch in die Brust und erledigen erstmal die Bodyguards, bevor wir uns ihrem Chef stellen, dann aber wieder in voller Montur und mit Breitschwert.

Das Erfahrungspunktesystem: 
Nicht so hart und bestrafend wie Dark Souls 2, dafür mit mehr Dynamiken



Diese Dynamiken des Gameplays münden auch ins Erfahrungspunktesystem über. 
„Lords of the Fallen“ möchte die Komplexität von „Dark Souls 2“ bieten, aber auch „weniger masochistisch veranlagte“ Spieler mitnehmen, wie es Thomas Gop mit einem breiten Grinsen so schön formuliert. Eine Kaffeefahrt wird das hier aber auf keinen Fall, denn wenn wir sterben, verlieren wir alle Erfahrungspunkte. „Lords of the Fallen“ adaptiert dafür im Grunde das Bonfire oder auch Lagerfeuer-System aus „Dark Souls“, arbeitet aber mit einem spannenden Twist. So werden die Lagerfeuer hier durch dämonische Scherben ersetzt,  an denen wir zum einen unseren Fortschritt speichern und zum anderen die Möglichkeit haben Erfahrungspunkte in Attributs- und Fertigkeitspunkte zu speichern. Das ist wichtig, denn diese beiden Punktkategorien währen ewig, können uns also nicht mehr weggenommen werden. Sterben wir hingegen ohne die Erfahrungspunkte vorher umgewandelt zu haben, verlieren wir sie einfach. Damit die Entscheidung dazu nicht all’ zu leicht fällt und Deck 13 der Dynamik seines Gameplays treu bleiben kann, gibt’s auf Erfahrungspunkte wiederum Buffs, also quasi Multiplikatoren. Wir können also auf Nummer sicher spielen und alle Erfahrungspunkte immer direkt umwandeln – oder auf Risiko gehen, verlieren beim Tod dann alles, können aber auch massiv XP durch den Buff dazu gewinnen und so schneller im Level steigen. Auch wieder so eine kleine Idee, die grosse Auswirkungen hat und uns viel experimentieren lässt. Bravo Deck13!


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