F1 2013: Classic

Enthüllt: Die 80er und 90er: Rasen wie die jungen Wilden

Vorschau Benjamin Kratsch

„Wenn wir ganz ehrlich sind, war die Formel-1 früher viel spektakulärer, das waren richtige Hitzköpfe. Die Bergers und Mansells, die fiesen Positionskämpfe zwischen Schumacher und Villeneuve. Es war sicher schmutziger, wenn wir daran denken wie Schumacher Villeneuve in Jerez 1997 von der Strecke gerammt und das Gleiche später nochmal bei Häkkinen versucht hat. Von den Hitzköpfen der Generation davor ganz zu schweigen“.
- Lee Mather, Lead Gameplay Designer „F1 2013“

Kein Sky HD in den 90ern

Das Gefühl und die Atmosphäre dieser Rennsportära will Codemasters in „F1 2013“ auffangen. Natürlich sind legendäre Strecken wie der Circuito de Jerez in Spanien mit am Start genau so wie der englische Kurs Brand Hatch oder  das Autódromo do Estoril in Portugal. Um das Flair einzufangen, ändert sich auch die Grafik, insbesondere die Farbabstimmung. „Die Kameras hatten damals so einen leichten Gelb-Stich, das wollen wir auch im Spiel so wiedergeben“, erklärt Hood. Beim Anspieltermin in London fühlen sich die einzelnen Ären tatsächlich auch visuell sehr unterschiedlich an: Setze ich mich mit Sebastian Vettel in den brandneuen RB9 von Red Bull, ist alles in super scharfem HD, „so wie ihr das von Sky gewohnt seid“. Fahre ich hingegen mit dem Williams F18, wirkt das Bild in der Wiederholung deutlich ausgebleichter. Auch das schön gemachte Intro, wo mir die Boxencrew vorstellt wird, ich ins Auto schlüpfe und zu meinen Mechanikern rüberschauen kann, wirkt leicht verpixelt im sogenannten Classic-Modus, während ich im Rennalltag 2013 in sehr detaillierte Gesichter von Chefkonstrukteuren und Mechanikern blicke.

Williams und Lotus: Brutale Power, schwer zu bändigen


Was zählt ist aber auf dem Asphalt und auch hier machen sich deutliche Unterschiede bemerkbar. Der 1988 Lotus 100T hat eine unfassbare Beschleunigung auf der Geraden, ergo muss ich deutlich früher als bei modernen Autos wie dem Red Bull RB9 oder Ferraris F138 bremsen. Leite ich den Bremsvorgang zu spät ein, muss ich voll in die Eisen gehen und mich durch die Kurve drücken, sonst schiesst der Wagen ins Kiesbett. Mache ich diesen Anfängerfehler, verliere ich richtig viel Zeit, weil die Autos wiederum ziemlich lange brauchen um auf Touren zu kommen, sprich von einer tiefen Drehzahl nach oben zu gelangen. Der RB9 beschleunigt stark aus der Kurve raus, der Lotus aus dem Jahr 1988 quält sich. Klar, dazwischen stecken 25 Jahre Entwicklung und Forschung, das ist verdammt viel, wenn man sich überlegt das Formel-1-Teams jedes Jahr ein neues Auto entwickeln oder zumindest mit einem Refresh arbeiten.

Kommentare

F1 2013: Classic Artikel