Die GAMES.CH Kolumne #09-2017

Warum Entwickler mehr wagen sollten

Artikel Video Michael

In diesem Jahr können wir uns wahrlich nicht über einen Mangel an grandiosen Videospielen beschweren. Vor allem in den letzten Monaten überschwemmt uns eine echte Welle an Games. Aber kaum eines davon ist wirklich originell oder anders. Denn in so ziemlich allen geht’s darum, zu ballern und zu töten. Da muss doch mehr gehen, oder?

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Es ist gerade 3:35 Uhr. Wahrscheinlich nicht während ihr das lest. Aber in dem Moment, da ich beginne, diese Zeilen zu tippen. Für mich ist das derzeit eine recht normale Arbeitsstunde. Vormalig, da ich gerne Nachts arbeite. Denn dann ist's draussen schön still und die Möglichkeit, abgelenkt zu werden, nicht so gross. Andererseits habe ich Schlaf- und vor allem Einschlafprobleme. Es ist nicht selten, dass ich mich, nachdem ich mich unter die Decke gekuschelt habe, noch zwei Stunden sinnlos herumwälze. Wenn's absehbar ist, dass es mal wieder nichts mit dem erholsamen Schlaf wird, setzte ich mich an die Tastatur. Aber nicht nur. Manchmal schaue ich mir noch eine einstündige Analyse der „Crysis“-Saga an oder, na klar, starte eine der Konsolen, die hier rumstehen. Allerdings steht es mir mitten in der Nacht oder den frühen Morgenstunden weniger nach etwas, das das Adrenalin in meine Andern pumpt. Sondern eher nach einer Spielerfahrung, die einlullend oder wenigstens „ruhig“ ist. Aber das ist oftmals gar nicht so einfach.

Blickt man auf die in diesem Jahr bereits für Xbox One, Playstation 4 oder auch PC erschienen Games, sind grossartige Titel darunter. „Horizon: Zero Dawn“, „Resident Evil 7“, „Prey“, „Uncharted: The Lost Legend“, „Hellblade: Senua's Sacrifice“ und „Destiny 2“ – auch wenn letzteres so gar nicht mein Fall ist. Alles Action-Titel oder zumindest Games, die sich im Kern eine Spielidee teilen: Schiessen und töten – und selbst nicht getötet werden! Das gleiche gilt auch für die Top-Titel, die in diesem Jahr oder im kommenden Jahr noch erscheinen sollen. Führt euch nur nochmal die E3 und gamescom vor Augen. Oder öffnet einfach die Startseite eines beliebigen Videospiel-Magazines. Das ist unübersehbar. Vor allem die Games der vorherrschenden Publisher und bekannten Studios drehen sich fast ausschliesslich um die Inszenierung von Kampf, Krieg und Konfrontation. Es geht darum, dass der Spieler stetig Reaktion und Schnelligkeit beweist. Er soll gehetzt werden und dabei Spannung und Hochgefühle durchleben.

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