Titanfall 2 - Test

Mit Titanen und Jetpack an die Shooter-Spitze

Test Video olaf.bleich getestet auf Xbox One

Kreativ und viel spassiger als erhofft

Freundlich ausgedrückt ist es nicht die Geschichte, die euch in „Titanfall 2“ bei der Stange halten wird. Ja, die Dialoge zwischen BT-7274 und Jack Cooper haben einen gewissen „Baymax“-Charme. Doch der Plot an sich ist vollkommen unspannend, die Bösewichte sind langweilig und selbst die grössere Macht im Hintergrund beweist ihre Stärke nicht. Vor allem die Figur Jack Cooper enttäuscht. Der Militär ist eindimensional und fade. Zum Glück überzeugen die Missionen deutlich mehr.

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Respawn Entertainment drückt fast jedem Einsatz einen eigenen Stempel auf. In jedem Abschnitt gibt es ein beherrschendes Spielelement. Zu Beginn etwa dürft in in einer Kläranlage nicht ins Wasser fallen, später balanciert ihr über die sich bewegenden Plattformen einer Fabrik für Häuserattrappen und in einem der vielleicht cleversten und klügsten Levels der letzten Shooter-Jahre manipuliert ihr gar dynamisch die Zeit. „Titanfall 2“ gelingt es ausgezeichnet, die aus dem Vorgänger bekannte Dynamik in die Kampagne zu integrieren.

Pilot oder Titan?

Wie im Multiplayer-Modus des ersten Teils wechselt ihr immer wieder dynamisch zwischen dem Piloten Jack Cooper und Titan BT-7274. Mit dem Kampfroboter nehmt ihr es vor allem mit anderen Robotern oder gewaltigen Armeen des IMC auf. Eine kleine Vorwarnung: Die Boss-Kämpfe sind – bis auf die finalen zwei Schlachten – vergleichsweise enttäuschend. Immerhin stattet ihr BT mit insgesamt sieben Loadouts aus und macht ihn etwa mit Scorch zum Nahkämpfer mit Flammenwerfer oder mit Northstar zum Distanzschützen. Jedes Loadout besitzt vier Spezialfertigkeiten, die sich Stück für Stück aufladen, je länger ihr BT benutzt. In seiner Ronin-Formation beispielsweise schwingt die Kampfmaschine im besten Fall sogar ein Energieschwert.

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So wuchtig und schön die Titan-Duelle sind, die richtig coolen Passagen spielt ihr mit Jack Cooper. Dank der aus dem Vorgänger bekannten Dynamik und der komplexen, aber nicht minder intuitiven Steuerung vollführt ihr Wall-Runs, rutscht Gegner über den Haufen oder hüpft mit Doppelsprüngen über tiefe Abgründe. „Titanfall 2“ macht aus den Qualitäten des ersten Teils eine Tugend und überzeugt nicht nur in puncto Action, sondern vor allem durch seine kreativen Settings und die tollen Umgebungsrätsel. Zu schwer fällt das Spiel nicht aus. Hängt ihr mal fest, zeigt euch ein Geisterläufer den Weg. Und Jack Cooper selbst wird durch Gadgets wie etwa eine Tarnfunktion unterstützt, mit deren Hilfe ihr die ohnehin nicht sonderlich hellen Widersacher an der Nase herumführt. Kurzum: Die Kampagne überzeugt – trotz erzählerischer Schwächen.

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