Beyond: Two Souls

Das übernatürliche Spiel?

Test Nico Schluchter getestet auf PlayStation 3

Emotionen

"Beyond: Two Souls" lebt von seinen Emotionen. Wir fühlen mit, wenn Jodie auf der Strasse landet. Wir leiden mit ihr, als sie von Teenagern in eine Besenkammer eingeschlossen wird. Eine Träne liegt uns im Auge, als durch Jodie die verstorbene Frau eines Obdachlosen zu jenem spricht.

Wir vergessen die Sorgen des Alltags, da wir komplett in die Gefühlswelt der Jodie Holmes eintauchen. Unübertroffen wie es David Cage schafft, den Spieler innert kürzester Zeit seelisch an Jodie zu binden. Natürlich ist aber in dieser Hinsicht nicht nur die Leistung des Elsässers hervorzuheben, da die exzellente Dramaturgie auch auf Ellen Page zurückgeht. Dank einer vorzüglichen schauspielerischen Leistung schafft sie es, jede Emotion und jede Situation glaubwürdig darzustellen. Wenn wir uns dabei vor Augen führen, dass das Equipment beim Dreh minimalistisch ist und ihre Vorgaben lediglich mündlich von David Cage stammen, können wir das Zusammenspiel von Cage und Page gar nicht genug würdigen. Schade an dieser Stelle ist einzig, dass schauspielerische Leistungen in Videospielen nicht bei den Academy Awards berücksichtigt werden. Eine Oscar-Nominierung hätte die aufstrebende Darstellerin definitiv verdient.

Im Spiel wird Ellen Pages Verhalten deswegen so beeindruckend gut wiedergeben, weil in "Beyond: Two Souls" Motion-Capturing eingesetzt wurde. Für alle Unwissenden: Motion-Capturing erlaubt es, durch an Objekten und Menschen angebrachter Sensoren, deren Bewegungen zu erfassen und in ein von Computern lesbares Format zu verwandeln. Dank dieser Technologie können wir jederzeit einschätzen, wie sich Jodie fühlt. Als sie in einem Gespräch zur Seite guckt, merken wir, dass sie nervös ist oder als sie ihre Mundwinkeln nach unten verzieht, spüren wir die Traurigkeit in ihr.

Zwar schwingt die Darstellung von Jodie Holmes oben aus, doch auch die restlichen Schauspieler können überzeugen. Anders als in "Heavy Rain" werden die Nebendarsteller auch mit bekannteren Schauspielern  besetzt. Mit an Bord sind so etwa auch Willem Dafoe und Eric Winter. Selbstverständlich wird auch bei diesen die Bewegungserkennungstechnologie mustergültig eingesetzt.

 

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