Assassin's Creed: Unity

Paris lebt, liebt und erzählt - aber nicht ohne Fehler

Test Benjamin Kratsch getestet auf PlayStation 4

Die Technik: Imposant schön, aber „Advanced Warfare“ kann mehr

„Assassin’s Creed: Unity“ sieht in etlichen Momenten zum Knien schön aus. Etwa wenn ihr durch Versailles schleicht und all diese Ornamente und goldene Pracht in den Räumen erlebt. Die vielen liebevoll angelegten Gemälde, die roten Teppiche, die toll ausgearbeiteten Ballkleider der Hofgesellschaft. Paris lebt einfach und das ist sehr beeindruckend. Ihr schlendert an Jongleuren vorbei oder Marktschreiern, die sogleich von ein paar Banditen überfallen werden, die wiederum vom dann wütenden Mob gekillt werden. Die Liebe zum Detail ist allgegenwärtig. Wir erleben erbärmliche Slums und können dort Quests annehmen um den Menschen zumindest etwas Nahrung zu beschaffen. Wir treffen im Lustviertel von Paris auf den Marquis de Sade, dessen Schwäche für Frauen wir nutzen können.

Doch gerade die Zwischensequenzen wirken erstaunlich altbacken. Wer gerade erst „Call of Duty: Advanced Warfare“ durchgespielt und die fantastische Digitalisierung von Schauspielern mit all ihrer Mimik, Gestik, Pickeln, Rasurbrand und anderen Kleinigkeiten erlebt hat, der wird hier schlicht ein wenig enttäuscht sein. Natürlich auf hohem Niveau, wie in der Serie üblich arbeitet Ubisoft mit exzellenten deutschen Synchronsprechern. Aber die Gesichter wirken oft zu leblos, die Figuren nicht so richtig scharf. Wir können eigentlich nur hoffen, dass Ubisoft von Activision lernt und nächstes Jahr eine zweite Engine für Zwischensequenzen einbaut. „AC: Unity“ arbeitet mit Spielgrafik und bleibt so hinter seinen Möglichkeiten zurück, obwohl natürlich trotzdem jede Figur sehr detailverliebt gestaltet ist. Also mit Warze auf der Nase oder Schönheitsfleck an der Wange bei Elise. Die Zwischensequenzen sind hübsch, aber da geht mehr.

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